Minimal-invasive und roboterassistierte Chirurgie bei chronisch entzündlicher Darmerkrankung

2021 
Eine Groszahl der chirurgischen Eingriffe bei chronisch entzundlicher Darmkrankheit (CED) ist minimal-invasiv durchfuhrbar. Die Vorteile des laparoskopischen Standardvorgehens gegenuber dem offenen Vorgehen sind hinsichtlich fruher und spater Outcomeparameter fur die Ileozokalresektion beim Morbus Crohn mit Level-I-Evidenz adaquat belegt. Fur viele andere Indikationen liegen zumindest grosere Register- oder Fall-Kontroll-Studien vor, die Vorteile fur die Laparoskopie zeigen. Fur die roboterassistierte Chirurgie ist die prinzipielle Machbarkeit gezeigt worden, wobei die limitierte Datenlage zumindest bei Colitis ulcerosa eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zum laparoskopischen Standardvorgehen suggeriert. Single-Port-Ansatze haben bisher keine relevanten Vorteile in der CED-Chirurgie zeigen konnen. Die transanale minimal-invasive Chirurgie zur Durchfuhrung der restaurativen Proktokolektomie hat in zwei groseren Fall-Kontroll-Studien keine eindeutigen Vorteile zeigen konnen, hat sich aber zumindest als gleichwertige Alternative erwiesen. Insgesamt erscheint es unwahrscheinlich, dass es durch die neuen beschriebenen laparoskopischen Techniken wesentliche messbare Vorteile fur den Patienten im Vergleich zum laparoskopischen Standardvorgehen geben wird, da das Zugangstrauma nicht relevant verandert wird. Generell mussen bei der Indikationsstellung zum minimal-invasiven Vorgehen immer die Grundprinzipien der CED-Chirurgie und auch die Kontraindikation im Einzelfall berucksichtigt werden, denn im Langzeitverlauf relativieren sich die Vorteile des laparoskopischen Vorgehens.
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