Cytologische Befunde bei Gammopathien

1975 
Mit den ublichen Farbemethoden zeigen maligne Plasmazellen beim Plasmozytom relativ haufig grobe zybologische Abweichungen in Form von grosen bzw. zahlreichen Nukleolen, Chromatinverklumpungen sowie zahlreichen mehrkernigen Zellen, wobei eine ausgepragte Anisozytose dieser Kerne besteht. Eindeutig charakteristische Kriterien gibt es jedoch nicht. Zuweilen lassen sich maligne von normalen Plasmazellen nicht unterscheiden. Ebenso gibt es auch quantitative Grenzbereiche, in denen die Unterscheidung schwierig ist. In der Regel spricht das Vorliegen von mehr als 15 % Plasmazellen im Knochenmarksausstrich fur die Diagnose eines Plasmozytoms, doch werden vereinzelt reaktive Plasmazellvermehrungen von uber 20%, etwa bei chronischer Hepatitis oder Cirrhose, gefunden. Im Zytoplasma der malignen Plasmazellen konnen sich sogenannte Russelkorper finden, die Niederschlagen von Glykoprotein bzw. denaturiertem Paraprotein entsprechen (Pearse, 1953). Bei den zuweilen zu beobachtenden nadeiformigen Einschlussen soll es sich um leicht auskristallisierbare Eiweisfragmente, insbesondere leichte Ketten, handeln (Snapper u. Kahn, 1971). Der Nachweis von Russelkorpern ist gleichfalls fur die Diagnose eines Plasmozytoms nicht beweisend. Auch normale Plasmazellen konnen sie enthalten. Rotlich flammende Plasmazellen finden sich relativ haufig beim IgA-Plasmozytom (Waldenstrom, 1968), konnen jedoch auch bei reaktiver Plasmozytose vorkommen, sie sollen durch den relativ hohen Polyaccharidgehalt des IgA bedingt sein. Stark vakuolisierte Plasmazellen, die haufig beim Plasmozytom gefunden werden, werden als Mott-Zellen bezeichnet.
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