DER EINFLUSS LANGJAEHRIGER HEROINABHAENGIGKEIT AUF DIE FAHRTUECHTIGKEIT
1997
Parallel zu einer Studie ueber die kognitiv-psychomotorische Funktions- und Fahrtuechtigkeit von ehemals Heroinabhaengigen unter einer Methadon-Substitutionstherapie wurden die gleichen kognitiven Parameter nach langjaehriger Fixerkarriere unter der gewohnten Dosis Heroin untersucht. Unmittelbar nach Heroininjektion wurde eine kognitiv-psychomotorische Standardtestbatterie zur Untersuchung eingesetzt, wobei mentale Faehigkeiten gemessen wurden, wie sie an manchen Arbeitsplaetzen und im Strassenverkehr eine Rolle spielen: selektive Aufmersamkeit, Reaktionsschnelligkeit, Stressresistenz, Wachsamkeit, Konzentration in einfachen und komplexen Situationen sowie Hand-Augenkoordination. Die Ergebnisse zeigen fuer die Opiatabhaengigen einen vergleichsweise betraechtlichen Informationsverarbeitungsumfang, der ueber dem Mittelwert positiv begutachteter Pruefungsversager liegt. Es ist dieser Gruppe ein unauffaelliges Arbeitstempo zuzuschreiben, das allerdings zuweilen auf Kosten der Sorgfalt geht. Aus den Untersuchungsergebnissen wird die Forderung abgeleitet, Opiatabhaengige nicht grundsaetzlich als zum Fuehren von Kraftfahrzeugen geeignet zu betrachten, sondern eine individuelle Abklaerung herbeizufuehren. Beitrag zum Arbeitskreis Diagnostik des 36. BDP Kongresses fuer Verkehrspsychologie in Dresden, 18.-20. September 1996. Siehe auch Gesamtaufnahme des Kongresses, IDS-Nummer D341101.
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