Über das Verhalten und die Herkunft der in den Gewässern und in der Atmosphäre vorhandenen himmelblauen Fluoreszenz

1963 
Uberall in der Natur im Bereich der Erdrinde findet sich ein im ultravioletten Licht hellblau fluoreszierender Stoff. Nachgewiesen wurde er bisher in der Atmosphare, in allen in der Natur vorhandenen Wasservorkommen: im Nebel, Schnee, Regen, Rauhreif, Gletschereis, in Quellen, Bachen, Flussen, Seen und im Oberflachen- und Tiefenwasser des Weltmeeres. Ferner lies er sich nachweisen im Staub, in Gesteinen und in Filtrierpapier (reiner Cellulose), wie er uberhaupt ein standiger Begleitstoff der in der Natur weit verbreiteten Kohlenhydrate ist. Aus der Atmosphare schlagt er sich bereits in wenigen Tagen in merklichem Mase an gereinigten Glasoberflachen nieder. Durch eingehende Versuche wird wahrscheinlich gemacht, das der Fluoreszenz zwei organische Verbindungen zu Grunde liegen, die sich spontan aus den langsam in der Natur sich bildenden Zerfallsprodukten der Kohlenhydrate (Methylglyoxal) durch Eigenkondensation aufbauen. Auf die Bildung der fluoreszierenden Stoffe wirken ahnlich wie bei dem verwandten Vorgang der „Melanoidin-Bildung“ (Maillard-Reaktion) neben der Erhohung der Temperatur und der Erhohung der Konzentration der Ausgangssubstanzen (beispielsweise beim Verdunstungsvorgang der atmospharischen Wassertropfchen) alkalische Reaktion und in besonderem Mase die Gegenwart von Stickstoff-Verbindungen (Ammonium-Ion, Aminosauren) fordernd ein.
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