Kurz- und mittelfristige Wirksamkeit einer störungsspezifischen primären und sekundären Prävention von komorbider Depressivität bei chronischen Rückenschmerzen

2017 
Einleitung Aufgrund der hohen Komorbiditatsraten von psychischen Storungen bei chronischen Ruckenschmerzen wurde ein storungsspezifisches Training zur Schmerzkompetenz und Depressionspravention fur die stationare verhaltensmedizinisch orthopadische Rehabilitation entwickelt und evaluiert. Dabei wurden die Depressivitat und Angstlichkeit sowie schmerzbezogene Parameter untersucht. Methode In den per protocol-Analysen wurden mit den Daten von n=723 Rehabilitanden Regressionsanalysen zur Evaluation des Trainings durchgefuhrt. Die intraindividuellen Veranderungen wurden mit Cohens d basierend auf Varianzanalysen mit Messwiederholung quantifiziert. Die Ergebnisse der Regressionsanalysen wurden mit n=1306 multipel imputierten Daten validiert. Ergebnisse Die Rehabilitanden profitierten in allen Kennwerten kurz- und mittelfristig (6 Monate nach der Intervention) von der Rehabilitation sowohl mit als auch ohne zusatzliches Depressionspraventionstraining. Dabei war die Depressivitat zu Rehabilitationsbeginn ein signifikanter Pradiktor fur alle betrachteten Kriterien und das Depressionspraventionstraining konnte die geringste Schmerzintensitat zu Rehabilitationsende unabhangig von der Depressivitat zu Rehabilitationsbeginn reduzieren. Die Ergebnisse wurden durch die Analysen nach multipler Imputation bestatigt. Besonders in der Depressivitat und Angstlichkeit kam es in den ersten Monaten nach der Rehabilitation jedoch zu einem Ruckgang der erzielten Verbesserungen. Diskussion Die Ergebnisse untermauern den Einfluss der Depressivitat auf die psychologischen und schmerzbezogenen Kennwerte. Dies spricht fur die Relevanz der fruhzeitigen Behandlung der depressiven Symptome. Allerdings zeigte das erganzende Depressionspraventionstraining im Rahmen der stationaren Rehabilitation keinen zusatzlichen Effekt, was auf die grosen Effektstarken des alleinigen Schmerzkompetenztrainings zuruckzufuhren sein konnte. Zudem sollten die erzielten Verbesserungen durch geeignete Nachsorgemasnahmen stabilisiert werden, da rucklaufige Effekte 6 Monate nach der Rehabilitation zu verzeichnen waren.
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