Blickverhalten und Orientierung von Kraftfahrern auf Landstraßen

2013 
Die Gewaehrleistung ausreichender Sichtweiten fuer Fahrer ist eine Notwendigkeit fuer einen sicheren Verkehrsablauf und seit langem ein grundlegendes Anliegen der Richtlinien des Strassenentwurfs. Auf der freien Strecke sollen Fahrer in der Lage sein, die Linienfuehrung der Strasse fruehzeitig richtig einzuschaetzen, die Verkehrssituation wahrzunehmen und gegebenenfalls ihr Fahrverhalten anzupassen. Zur Umsetzung dieser Forderungen im Strassenentwurf stehen zwei Sichtweitenmodelle zur Verfuegung, die Haltesichtweite und die Ueberholsichtweite. Beide beruhen auf standardisierten Annahmen fuer eine bestimmte Verkehrssituation sowie empirisch abgesicherten Werten fuer Reaktionszeiten und fahrdynamisch-technische Parameter. Im Zuge der Anpassung dieser Parameter an die Weiterentwicklungen der Fahrzeugtechnik (Verkuerzung der Bremswege) stand bei der Fortschreibung der Entwurfsrichtlinien eine Verringerung der geforderten Mindestsichtweiten zur Diskussion. Es stellte sich jedoch die Frage, ob ein - technisch moegliches - geringeres Sichtweitenniveau dem Bedarf des Fahrers nach Orientierung noch ausreichend nachkommt oder moeglicherweise zu erhoehter Beanspruchung und unsicherer Fahrweise fuehrt. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Versuche gegeben, die psycho-physiologische Leistungsfaehigkeit der Fahrer in Sichtweitenmodellen zu beruecksichtigen. Diese standen aber stets vor der Schwierigkeit, dass sich (unzureichende) Orientierung beziehungsweise Verunsicherung nicht messen und in Grenzwerte fassen lassen. Mit der Entwicklung von beruehrungslosen Blickbewegungsmesssystemen stand hier erstmals eine geeignete Methode zur Verfuegung, um die Wahrnehmung und Beanspruchung von Fahrern im realen Verkehrsraum und ohne Beeintraechtigungen zu erfassen. (A)
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