Ethische Fall-Deliberation zu Freiheitseinschränkungen in der Psychiatrie
2014
Ziel: Einsicht in moralische Dilemmata von Mitarbeitern einer psychiatrischen Station in Bezug auf freiheitseinschrankende Masnahmen, Darstellung des Nutzens ethischer Fall-Deliberationen und der Implementierung dieser klinischen Ethikberatung auf Station. Methodik: Qualitative Studie mit Interviews, Fokusgruppen und teilnehmender Beobachtung. Ergebnisse: Die Dilemmata der Mitarbeiter betreffen Kamerauberwachungen und Freiheitseinschrankungen durch Abschliesen der Station (Privatsphare bzw. Freiheit versus Sicherheit) sowie Zwangsbehandlungen (Freiheit versus Gesundheit). Die Einfuhrung ethischer Fall-Deliberationen verbessert die Behandlungsqualitat, die Professionalitat der Mitarbeiter und die Teamzusammenarbeit. Voraussetzung ist eine Atmosphare des Vertrauens sowie die Expertise der Gesprachsleitung und der aktive Einsatz eines lokalen Koordinators. Hindernisse konnen in der Verfugbarkeit von Arzten und dem Zeitaufwand liegen. Schlussfolgerung: Ethische Fall-Deliberationen starken die moralische Kompetenz der Mitarbeiter im Umgang mit Dilemmata in der psychiatrischen Versorgung.
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