Einfluß der Leber auf die Kinetik des Renin-Angiotensin-Systems der Ratte

Um uber das weitere Schicksal des durch die Leber extrahierten Renins naheren Aufschlus zu erhalten, wurde die Renin-Aktivitat in Plasma (PRA), Lebergewebe (LRA) und Galle (BRA) unter verschiedenen pathophysiologischen Zustanden untersucht. An normalen und bilateral adrenalektomierten Ratten fand sich eine enge lineare Korrelation zwischen PRA, LRA und BRA. Durchschnittlich verhielten sich BRA zu PRA zu LRA wie 1 zu 10 zu 113. Nach bilateraler Nephrektomie kam es zu einem raschen exponentiellen Abfall der PRA (Halbwertszeit 0,975 Std, Eliminationskonstante −0,710). Verzogert erfolgte der Schwund der LRA (Halbwertszeit 4,500 Std, Eliminationskonstante −0,154) und BRA (Halbwertszeit 3,000 Std, Eliminationskonstante −0,231). Bei normalen Ratten wurde eine hepatische Renin-Extraktion von im Mittel 25,1% gemessen. Wahrend der Dissoziation zwischen PRA und LRA 3 1/2 Std nach bilateraler Nephrektomie konnten Hinweise fur eine Abgabe des in der Leber gebundenen Renins in das Plasma gefunden werden. Damit beeinflust die Leber die Hohe des Renin-Spiegels im Plasma nicht nur durch eine irreversible enzymatische Inaktivierung und Exkretion in die Galle, sondern auch durch eine reversible Adsorption an Lebergewebe. Eine mogliche Speicherung von Renin in der Leber sollte in Betracht gezogen werden.