Implantate bei Genitalprolaps
2017
Senkungen nehmen demographisch bedingt zu. Steigende soziokulturelle Anspruche der Frauen erfordern effektivere Behandlungen mit erfolgssicheren Methoden. Bei kritischen Indikationsstellungen und exakten Operationstechniken haben sich bei Senkungen und Beckenbodeninsuffizienzen netzbasierte pelvine Plastiken den konventionellen Verfahren wegen guter Langzeiterfolge und nur geringen Rezidivraten als uberlegen erwiesen. Bei systematischer Therapieplanung sollte man spezifische Regeln und Schrittfolgen einhalten. Also: „Implantiere so wenig Netz wie moglich und nur so viel Netz wie unbedingt notig!“ Grundsatzlich sollte der implantierende Operateur auch zum Explantieren befahigt sein! Man wahle zum Eingriff einen vaginalen, abdominalen oder laparoskopischen befundgerechten Zugang, um den Aktionsraum so zu bemessen, dass eingriffsbedingte Kollateralschaden vermieden werden. Instrumentelle Nahttechniken und Operationsroboter sind bei beengten Zugangen und Aktionsraumen vorteilhaft. Bei apikalen direkten Fixationen ist die therapeutisch relevante Zielgrose der Elevationswinkel der Vagina. Bewahrte anatomische Fixationspunkte sind vorzuziehen. Eine risikolose Distanz der Implantate zu vulnerablem Gewebe ist zu wahren. Autochtone bindegewebige Strukturen sind zu erhalten, zu starken und zu rekonstruieren, um gestorte Funktionen zu restituieren. Netzbasierte Deszensuskorrekturen sind bei Rezidiven, bei Primarsituationen, bei kombinierten Defekten im vorderen Kompartiment, bei Zentraldefekten multimorbider und alterer Patientinnen und v. a. zum Organerhalt indiziert. Praktische Fahigkeiten zu hochspezialisierten netzbasierten Eingriffen sowie effektive Techniken zum Komplikationsmanagement sollten in interdisziplinaren Spezialistenkursen fallbezogen vermittelt werden.
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