Salvage-Optionen bei persistierendem Infekt nach Knietotalendoprothese

2021 
Die persistierende periprothetische Infektion stellt bis heute die Endoprothetik vor viele Probleme. Laut Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) 2020 mussten 14,5 % der Knieprothesen wegen einer Infektion revidiert werden. Weiter konnte gezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit einer erneuten septischen Wechseloperation nach wenigen Wochen uber 10 % liegt. Nach 2 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit einer erneuten septischen Wechseloperation auf 24,8–37,9 %. Einen Goldstandard zur Behandlung einer persistierenden periprothetischen Infektion gibt es bis heute nicht. Zu den Salvage-Verfahren zahlen die Arthrodese, die Amputation, die Anlage einer stabilen Fistel, die dauerhafte antibiotische Suppressionstherapie oder wenn moglich der wiederholte septische Knieprothesenwechsel. Bei intaktem Streckapparat und tolerablen Weichteilverhaltnissen sowie niedrigem MSIS(Musculoskeletal Infection Society)-Score kann die Reimplantation einer Knietotalendoprothese eine gute Funktion und gute Erfolgsraten ermoglichen. Bei Insuffizienz des Streckapparates sowie stark beeintrachtigten Weichteilen kann die Arthrodese ein geeignetes Salvage-Verfahren sein. Die Amputation stellt ein alternatives Verfahren dar, um chronische Infektionen definitiv zu sanieren. Demgegenuber steht nach Amputation eine eingeschrankte Mobilitat und erhohte Mortalitat. Die stabile Fistel und die dauerhafte antibiotische Suppressionstherapie sollten nur in Ausnahmefallen in Betracht gezogen werden, da die Infektion fortbesteht, eine Sepsis entstehen kann und Nebenwirkungen der antibiotischen Therapie sowie die Ausbildung von Resistenzen in Kauf genommen werden mussen.
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