Proteinkinase C Isoformen vermitteln die durch physiologisch relevante Äthanolkonzentrationen induzierte Tyrosinphosphorylierung von Paxillin in der Rattenpankreaszelllinie AR4–2J

2015 
Hintergrund: Die akute wie auch chronische Gabe von Athanol beeinflussen die Proteinsekretion in Pankreasazinuszellen. Schlusselenzyme in der Stimulus-Sekretionskopplung von Pankreasazinuszellen sind Proteinkinase C (PKC)-Isoformen, wobei die neuartigen Isoformen δ and eam haufigsten vorkommen. Diese Isoformen wurden in neuronalen Zellinien und Kardiomyocyten als Zielproteine von physiologisch relevanten Athanolkonzentrationen (10–25 mM) charakterisiert. Zielsetzung: Ziel war, die Effekte von physiologisch relevanten Athanolkonzentrationen auf die Proteinsekretion und Signaltransduktion in der pankreatischen Azinuszelllinie AR4–2J der Ratte zu bestimmen. Ergebnisse: Die Inkubation von AR4–2J Zellen mit Athanol (10–400 mM) zeigte keinen Effekt auf die basale Proteinsekretion, die anhand der Amylasefreisetzung bestimmt wurde. Die Bombesin-stimulierte Amylasesekretion wurde dosisabhangig durch Athanolkonzentrationen von mehr als 100 mM inhibiert. Im Gegensatz dazu zeigte die Westernblot-Analyse, dass Athanol alleine eine Tyrosinphosphorylierung von Proteinen mit einem scheinbaren Molekulargewicht von 120–130 bzw. 70 kDa zeit- (15–60min) und dosisabhangig induzieren konnte. Diese Tyrosinphosphorylierung wurde durch den Tyrosinkinase-Inhibitor Genistein und den PKC-Inhibitor Ro 31–8220 (spezifisch fur konventionelle und neuartige PKC-Isoformen) inhibiert, aber nicht durch PKC-Inhibitor Go 6976 (spezifisch nur fur konventionelle PKC- Isoformen). Bereits Athanolkonzentrationen von 20 mM konnten eine Translokation von PKC δ und evom Zytosol zu der Membranfraktion der AR4–2J Zellen induzieren, was auf eine Aktivierung dieser Proteine hindeutet. Immunoprazipitation und Westernblot-Experimente mit spezifischen Antikorpern zeigten, dass die 70 kDa Proteinbande dem fokalen Adhasionsprotein Paxillin entspricht. Schlussfolgerungen: Diese Daten lassen darauf schliesen, dass physiologisch relevante Dosen von Athanol eine Aktivierung der neuartigen PKC-Isoformen δ and e induzieren und zur Tyrosinphosphorylierung von Paxillin in AR4–2J Zellen fuhren. Da Paxillin eine Komponente des Zellzytoskeletts ist, unterstutzen unsere Daten die Vorstellung, dass Athanol Veranderungen in der Organisation des Zytoskeletts hervorrufen und so verschiedene Zellfunktionen beeinflussen kann.
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