General practitioners’ commitment to treating excessive alcohol consumption: A question of role security in treating affected patients?

2016 
Zusammenfassung Nur wenige Hausarzte zeigen sich bereit, regelmasig mit ihren Patienten ein Fragebogen-Screening zum Alkoholkonsum sowie im Fall von zu hohem Konsum eine Kurzintervention nach WHO-Empfehlung durchzufuhren. Neben unbefriedigender Vergutung oder Zeitmangel benennen befragte Hausarzte auch Unsicherheit im Umgang mit betroffenen Patienten als entscheidende Barrieren. Aktuell werden an den meisten deutschen Universitaten nicht mehr als 90 Minuten Unterrichtszeit fur die suchtmedizinische Ausbildung verwendet. Wir sind mit unserer Untersuchung deshalb der Frage nachgegangen, inwieweit Aus- und Weiterbildung im Fach Humanmedizin einen Einfluss auf die Entwicklung von Sicherheit und Bereitschaft bzgl. der Durchfuhrung suchtpraventiver Masnahmen nehmen und ob die geringe Bereitschaft zur Umsetzung entsprechender Masnahmen auf Unsicherheit im Umgang mit betroffenen Patienten zuruckgefuhrt werden kann. In der Studie wurden Studierenden des ersten (sog. Vorklinik) und zweiten Studienabschnitts (sog. Klinik) im Fach Humanmedizin sowie Weiterbildungsassistenten im Fach Allgemeinmedizin mittels Fragebogen befragt. Sicherheit und Bereitschaft bzgl. der Behandlung von Patienten mit zu hohem Alkoholkonsum oder Alkoholabhangigkeit wurden durch die Subskalen Rollensicherheit und Therapeutisches Commitment des Alcohol and Alcohol Problems Questionnaire (SAAPPQ) erfasst. Insgesamt wurden N =367 Fragebogen in die Auswertung einbezogen. Erwartungsgemas zeigten Weiterbildungsassistenten die hochste Rollensicherheit, wahrend Studierende des zweiten Ausbildungsabschnitts eine hohere Rollensicherheit berichteten als Studierende des ersten Studienabschnitts. Im Unterschied hierzu fand sich keine entsprechende Tendenz fur das Therapeutische Commitment, d.h. die Bereitschaft zur Behandlung betroffener Patienten. Ein Zusammenhang zwischen Rollensicherheit und Therapeutischem Commitment fand sich nur fur Studierende des zweiten Studienschabschnitts. Wahrend somit das Ausbildungsniveau mit einer Zunahme der wahrgenommenen Rollensicherheit einherging, blieb das Therapeutische Commitment und somit die Bereitschaft zur Behandlung entsprechender Patienten von der Ausbildung unbeeinflusst. Fur die Weiterbildungsassistenten im Fach Allgemeinmedizin fand sich kein Zusammenhang zwischen Rollensicherheit und Therapeutischem Commitment. Es darf insofern vermutet werden, dass Masnahmen zur Erhohung der Rollensicherheit im Rahmen der Ausbildung auf die Entwicklung der Bereitschaft zur Umsetzung suchtpraventiver Masnahmen in der eigenen Praxis in viel zu geringem Mase Einfluss nehmen.
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