Soziale Befriedungsinstanz oder gesellschaftlicher Unruheherd? Ein Neuansatz zur Bewertung journalistischer Konfliktberichterstattung aus systemtheoretischer Perspektive

2017 
Den Analysen medialer Konfliktberichterstattung liegen oftmals normative Vorannahmen zugrunde, die den Fokus auf bestimmte Aspekte (Losung oder Regulierung und Zivilisierung von Konflikten) lenken. In diesem Beitrag wird das Potential einer anderen, nicht normativ dominierten Perspektive erortert, den Analyserahmen zu erweitern. Hierzu wird die Systemtheorie gewahlt, die den Blick auf die Anwendung und die Geltung publizistischer Normen (Vielfalt, Sachlichkeit, Ausgewogenheit, Unabhangigkeit etc.) verschiebt. Es wird aufgezeigt, dass eine systemtheoretisch basierte Kritik an einer anderen Stelle ansetzt als normativ dominierte Theorien: Nicht systemexterne Normen, sondern systeminterne Normen werden beobachtet. Der Fokus der systemtheoretischen Analyse liegt dabei nicht nur auf der Verwendung und den externen Bedingungen geltender Normen, sondern beschreibt auch die Kontingenz des Geltungsbereichs. Sie regt damit zu einer kritischen Reflexion des Wechselspiels zwischen Gultigkeit und Geltung journalistischer Normen an und ermoglicht es, Veranderungsprozesse flexibler zu beobachten.
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