Über die klinisch-diagnostische und wissenschaftliche Bedeutung der Lungenpunktion
1957
Die Lungenpunktion galt und gilt heute noch als ein „horribile dictu“. Wenn ich aber berichten darf, das wir seit mehr als einem Jahrzehnt diese Methode anwenden, ohne einen ernsten Zwischenfall erlebt zu haben, so muste diese Meinung doch etwas zu revidieren sein. Sie soll damit nicht als harmlos erklart werden. Ich mus auserdem einschrankend sagen, das wir nicht unzahlige Punktionen wahllos durchgefuhrt haben. Am Anfang haben wir uns erst langsam und vorsichtig herangetastet. Wir haben nur in Einzelfallen bei zwingenden Grunden punktiert und waren in zweifacher Hinsicht uberrascht: Einmal uber die gute Vertraglichkeit, zum anderen aber uber das gute Ergebnis. Am eindrucksvollsten in dieser Hinsicht waren die Falle, die als Tumor, vielleicht auch Tuberkulose liefen und sich als Silikose entpuppten oder umgekehrt. Technisch gesehen handelte es sich dabei um Falle, bei denen die Punktion leicht durchzufuhren war. Bei diesen Erkrankungen waren ja immerhin schon massive Veranderungen der Lunge zu finden. Hierbei gelang es immer, soviel Gewebe zu gewinnen, das es auch zu einer histologischen Untersuchung ausreichte. Schwierig in dieser Hinsicht sind fur die Punktion geringgradige diffuse Veranderungen, da die noch vorhandene Elastizitat der Lunge und der schwammartige Aufbau mit der Nadel nicht genugend Gewebe erfassen lassen.
- Correction
- Source
- Cite
- Save
- Machine Reading By IdeaReader
0
References
1
Citations
NaN
KQI