Ist die Punktion bzw. Freilegung peripherer Venen als zentraler Zugangsweg bei Neugeborenen und Kleinstkindern derzeit noch indiziert

1983 
Zentralvenose Katheter sind in der Erwachsenenmedizin bei risikoreichen Eingriffen und bei der Intensivbehandlung nicht mehr wegzudenken. Bei Neugeborenen und Kleinstkindern jedoch gehort die Punktion oder Freilegung peripherer Venen zur Plazierung eines zentralvenosen Katheters vielerorts noch immer zu den bevorzugten Methoden, obwohl die hohe Rate an Komplikationen und Fehlplazierungen peripher gelegter Katheter und Kanulen hinreichend bekannt sein muste. Die Indikation, uber periphere Venen zu infundieren, sollte nur noch dann gestellt werden, wenn eine Infusionstherapie voraussichtlich hochstens 2 bis 3 Tage dauert und wenn keine hyperosmolaren Losungen verwendet werden. Sobald sich die parenterale Therapie uber eine langere Zeitspanne erstreckt, ist eine periphere Kanule bzw. ein Katheter, durch mogliche Komplikationen wie Thrombose, Phlebitis oder Thrombophlebitis bis hin zur Sepsis, oft schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu verwenden. Zusatzlich sollte bedacht werden, das die gerade bei schwerwiegend Erkrankten haufig zu wiederholenden Blutentnahmen bei Kleinstkindern aus peripheren Venen meistens unmoglich sind, und schlieslich, das die aktuelle Kreislaufsituation aus Blutgasanalysen peripher entnommenen Venenblutes und peripher gemessener Venendrucke nicht zu beurteilen ist.
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