Einmalige manuelle Traktion bei Patienten mit kraniomandibulären Dysfunktionen

2012 
Passive manuelle Mobilisationen – vor allem die manuelle longitudinale Bewegung nach kaudal (Traktion) – sind in der kraniomandibularen Region eine haufig angewandte wirksame manuelle Intervention. In dieser randomisierten kontrollierten Studie wurden eine einmalige kurzzeitige manuelle Traktion nach kaudal appliziert und der Einfluss auf den Kiefergelenkspalt bei Patienten mit kraniomandibularen Dysfunktionen (CMD) gemessen. Primar wurde die Distanzveranderung zwischen dem Condylus mandibulae und der Fossa articularis mittels Ultraschall untersucht. Die Messungen nahm eine verblindete Therapeutin direkt nach und 2-4 Tage nach der Behandlung vor. Eine Verblindung aller Probanden war gegeben. Die Interventionsgruppe wies direkt nach der Behandlung keine statistisch signifikante Veranderung des kraniomandibularen Gelenkspalts auf. Nach 2–4 Tagen zeigte sich eine statistisch signifikante Vergroserung der Distanz. Zusatzlich gemessene Schmerzen prasentierten keine statistisch signifikanten Unterschiede. Innerhalb der Placebogruppe sowie zwischen beiden Gruppen ergaben sich im Vorher-nachher-Vergleich keine statistisch signifikanten Unterschiede in allen Parametern. Obwohl die subjektiven Beschwerden beider Gruppen unverandert waren, erzielte die Applikation der einmaligen kurzzeitigen manuellen Traktion von 4 Minuten in der Interventionsgruppe nach 2-4 Tagen eine minimale Veranderung der Distanz des Gelenkspalts. Nach Anwendung der Placebobehandlung liesen sich hingegen keine signifikanten Veranderungen nachweisen. Gelenkspaltseparation hangt nicht direkt mit der subjektiven Verbesserung der Interventions- und Placebogruppe zusammen.
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