Langzeitwirksamkeit und Sicherheit der Ballon-Kyphoplastie zur Behandlung osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen

2012 
Hintergrund: Im Rahmen der retrospektiven und deskriptiven Auswertungen von Behandlungsprotokollen sollte die Dokumentation zu Wirksamkeit (Verminderung von Schmerzintensitat und Funktionseinschrankung), Wirkdauer und Sicherheit (Nebenwirkungen, Zementaustritte) der Ballon-Kyphoplastie erweitert werden. Daruber hinaus sollten die Datenanalysen der Klarung dienen, welche Unterschiede sich hinsichtlich der Behandlungserfolge bei der Ballon-Kyphoplastie in Abhangigkeit von der Zahl und/oder der Position der augmentierten Wirbelkorper ergeben. Material und Methoden: Alle Daten von Patienten, die wegen Wirbelkorperfrakturen zwischen 2004 und 2009 eingewiesen und operiert wurden, sollten fur die Zusammenstellung und Auswertung der Studie verwendet werden. Hierzu dienten die Aufnahmebefunde sowie klinische und radiologische Befunde nach den Operationen in regelmasigen Zeitabstanden bis zu 3 Jahren. Die Patienten wurden praoperativ und zu den Kontrollterminen mit bildgebenden Verfahren und klinisch untersucht. Die Intensitat der Schmerzen wurde auf einer visuellen Analogskala (VAS: 0–100 mm) registriert. Zur Feststellung der Funktionseinschrankungen wurde der Oswestry-Fragebogen verwendet. Auserdem wurden die mittleren und vorderen Hohen der Wirbelkorper und der Kyphosewinkel bestimmt. Fur die Kyphoplastie wurde das Kyphon®-System verwendet. Die Daten von Befunderhebungen im Rahmen der allgemeinen Patientenversorgung dienten der Dokumentation von Wirksamkeit und Sicherheit der Ballon-Kyphoplastie uber bis zu 3 Jahren und zu statistischen Vergleichen hinsichtlich der Unterschiede in Abhangigkeit von Anzahl und Position der Wirbelkorperfrakturen (Gruppen: T = 1, T > 1, L = 1, L > 1, T + L). Resultate: Die Gesamtauswertung aller Patienten (n = 464), bei denen eine Ballon-Kyphoplastie durchgefuhrt wurde, ergab eine durchschnittliche Verbesserung der VAS-Werte um 53 mm und der Oswestry-Scores um 47 Prozentpunkte. Es konnten – auch bei den Langzeitkontrollen bis zu 3 Jahren – deutliche Verbesserungen der Wirbelkorperhohe (MW: 1,6 mm) und des Kyphosewinkels (1,3°) registriert werden. Bei den Gegenuberstellungen der Befunde in den Gruppen, die an einer unterschiedlichen Zahl von Wirbelkorpern und/oder an unterschiedlichen Positionen im Wirbelsaulenbereich operiert worden waren (n = 466), erwies sich der durchschnittliche Ruckgang der Schmerzintensitat in allen 5 Gruppen als gleich (> 50 mm). Auch fur die Oswestry-Scores verlief der Ruckgang der Werte in allen 5 Gruppen annahernd gleich. Die radiologischen Befunde zeigten ebenfalls keine auffalligen Unterschiede zwischen den Messdaten in den 5 Gruppen. Schlussfolgerungen: Die Ballon-Kyphoplastie erweist sich als ein sicheres und wirksames Verfahren. Die Ballon-Kyphoplastie kann bei sorgfaltig ausgewahlten Patienten im Vergleich zu einer konservativen Behandlung als gesichert uberlegen bezeichnet werden. Sie tragt somit entscheidend dazu bei, den operierten Patienten eine bessere Lebensqualitat zu ermoglichen und die Risiken lang anhaltender – oft unkontrolliert durchgefuhrter – Medikamenteneinnahmen zu vermeiden. Die Zahl und die Position der behandelten Wirbelkorper haben keinen Einfluss auf die klinischen und radiologischen Erfolgsbeurteilungen.
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