Zusammenhang von Auslandseinsätzen und Tabakabhängigkeit bei Soldaten

2017 
Ziel der Studie: Rauchen ist ein hoher vermeidbarer Risikofaktor. Diese Studie untersucht, ob militarische Auslandseinsatze, im Vergleich zur Einsatzvorbereitung, das Risiko mit dem Rauchen zu beginnen erhohen, die Tabakabhangigkeit steigern und ob sich Moderatorvariablen zum Rauchverhalten identifizieren lassen. Methodik: Die Studie wurde an 2 Panzergrenadierbataillonen mit N=264 Soldaten durchgefuhrt. Die Einsatzgruppe absolvierte einen Auslandseinsatz in Afghanistan, die Vergleichsgruppe nahm wahrenddessen an einer Einsatzvorbereitung teil. Zu 3 Messzeitpunkten wurden Tabakabhangigkeit, posttraumatische Symptome, Depression und Stress gemessen. Die erste Datenerhebung erfolgte vor und die dritte Erhebung nach dem Auslandseinsatz bzw. der Einsatzvorbereitung. Die Messung zum zweiten Messzeitpunkt erfolgte wahrend des Auslandseinsatzes bzw. der Einsatzvorbereitung. Ergebnisse: Die Pravalenzrate der rauchenden Soldaten betrug 56,4%. 51,1% (n=135) aller untersuchten Soldaten rauchten mehr als 20 Zigaretten pro Tag. Fur die Einsatzgruppe zeigte sich im Vergleich zur Vergleichsgruppe ein signifikanter Anstieg der mittels Fagerstrom-Test erfassten Tabakabhangigkeit vom ersten zum dritten Messzeitpunkt (p=0,040). In beiden Gruppen gab es wahrend des Untersuchungszeitraums keine erhohte Anzahl von Soldaten, die mit dem Rauchen begannen (χ² Schlussfolgerung: Eventuell lasst sich der Anstieg der Tabakabhangigkeit fur die Einsatzgruppe auf die spezifischen Belastungen des Einsatzes zuruckfuhren. Wenn sich die hohen Raucherquoten auch in anderen Truppengattungen zeigen, sollten vermehrt Entwohnungsprogramme angeboten werden.
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