Rauchen ist nachteilig für die Heilung von Knochen und Weichteilen
2002
Diese Literaturubersicht zeigt den heutigen Kenntnisstand uber nachteilige Effekte des Rauchens auf die Heilung von Knochen und Weichtteile, hauptsachlich am Beispiel der drittgradig offenen Unterschenkelfraktur dargestellt. Die pathophysiologischen Effekte des Rauchens sind u. a. Vasokonstriktion der Arteriolen, Hypoxie auf Zellniveau, Knochendemineralisation und verzogerte Revaskularisation. Sowohl in klinischen als auch in experimentellen Studien wird deutlich, dass bei Rauchern die klinische Frakturheilung langer dauert als bei Nichtrauchern und dass die Inzidenz der Pseudarthrosen hoher liegt. Insbesondere in der plastischen und mikrovaskularen Chirurgie sind die negativen Effekte des Rauchens, z. B. die hohere Rate an Gewebenekrose und Hamatomen, schon lange bekannt. Vor allem Rauchern mit offenen Unterschenkelfrakturen drohen alle nachteiligen Effekte ihrer Sucht, da gerade diese Frakturen mit einem gravierenden Weichteilschaden, also auch langerer Heilungsperiode und einer hoheren Anzahl von Pseudarthrosen, einhergehen. Werden mikrochirurgische Techniken eingesetzt, fuhrt das Weiterrauchen zu einer erheblich hoheren Rate von Wundinfekten, muskularen Verschiebelappennekrosen und Spalthautverlusten. Das sofortige Einstellen des Rauchens dagegen hat sowohl kurz- als auch langfristig gunstige Einflusse. Das sofortige Beenden des Rauchens bei Patienten mit offener Unterschenkelfraktur verbessert die Heilungschancen und verringert die Morbiditat. Im Falle einer elektiven Rekonstruktionsoperation sollte der Patient zumindest 4 Wochen vor der Operation das Rauchen einstellen. Fur beide Falle gilt, dass das Rauchen wahrend der ganzen Rehabilitationsperiode eingestellt werden muss.
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