Minimalinvasive Therapie der Tumoren und Metastasen der Wirbelsäule durch Plasmafeldtherapie (Cavity Coblation) und Vertebro-/Kyphoplastie mit und ohne zusätzliche dorsale perkutane Instrumentation

2014 
Hintergrund/Problemstellung/Fragestellung: Die Durchfuhrung einer grosen Operation bei Tumoren/Metastasen der Wirbelsaule ist in vielen Fallen unmoglich, vor allem bei alteren, multimorbiden Patienten mit hoheren OP-Risiken. Behandlungsziele: Minimalinvasiv, aber maximal effektiv, Schmerzreduktion, Tumorentfernung, Reduktion der Fraktur- und Deformationsgefahr, Verbesserung der Lebensqualitat. Die moderne Methode der perkutanen Cavity Coblation wird bei uns seit uber 5,5 Jahren erfolgreich eingesetzt. Ziel dieser Arbeit/Fragestellung: Die Besonderheiten der Methodik, Problematik, OP-Technik, Ergebnisse der Behandlung von uber 218 Patienten mit Wirbelkorpertumoren/Metastasen zu ermitteln und zu prasentieren. Patienten/Material und Methodik: Mannliche und weibliche Patienten jeden Alters mit Metastasen/Osteolysen bzw. Frakturen an der Wirbelsaule. Diagnosesicherung durch klinische und radiologische Untersuchungen. Follow-up in regelmasigen Abstanden. Mithilfe der Cavity-SpineWand-Sonde (Fa. ArthroCare) wird durch die sog. Coblation (= kontrollierte Ablation auf der Basis plasmavermittelter Hochfrequenzenergie) eine Hohlung im Tumor erzeugt bzw. eine Tumorresektion bewirkt, zusatzlich erfolgt eine Wirbelstabilisierung durch Kypho-/Vertebroplastie. Zugang: perkutan trans-/extrapedikular. Durch die Beseitigung von Tumorgewebe erreicht man Folgendes: Platz zur Zementauffullung ohne Druck, fast komplette Zerstorung von Tumorzellen, Rezidivrisiko, Frakturgefahrdung und Kompression der neuralen Strukturen werden deutlich reduziert 1 ,  2 . Ergebnisse: Innerhalb von 5,5 Jahren (03/08–09/13) wurden 218 Patienten (144 w., 74 m., Alter 31–92 J.) mit Wirbeltumoren (symptomatische grose Hamangiome) und -metastasen mit dieser Methode behandelt. In 59 Fallen wurde zusatzlich eine dorsale perkutane Instrumentation und Aufrichtung durchgefuhrt. Die Ergebnisse wurden klinisch und radiologisch 2 und 14 Tage bzw. 3, 6, 12, 24, 36, 48 und 60 Monate postoperativ kontrolliert (noch nicht bei allen Patienten), und zwar auf folgende Parameter: Schmerzen, neurologische Defizite, Stabilitat, Lokalrezidiv, Materiallockerung, Zufriedenheit. Es zeigten sich: Deutliche Schmerzreduktion, Zufriedenheit und Lebensqualitatsverbesserung sofort und im Verlauf bei allen Patienten. Auserdem schnelle Mobilisation nach OP, minimaler Blutverlust, sofortige Radiatio und Chemotherapie. Die Kombination der Cavity-Coblation-Methode mit Chemotherapie und Radiatio minderte deutlich die Rezidivrate. Komplikationen: in 29 Fallen geringe Zementaustritte nach ventral, lateral bzw. in das BS-Fach, ohne klinischer Relevanz, ohne Verletzung der Organe, Gefase und Nerven. 65 Patienten (43 Frauen, 22 Manner) sind inzwischen wegen Tumormanifestation bei der Metastasierung in die inneren Organe verstorben. Schlussfolgerung: Die Cavity-Coblation-Methode zur Behandlung der Tumoren/Metastasen der Wirbelsaule stellt ein sicheres minimalinvasives Verfahren dar, was durch kurz- und langfristige Ergebnisse belegt wurde. OP-Risiken, v. a. Blutverlust und OP-Zeiten, werden deutlich geringer und kurzer. Die Methode ist aus unserer Sicht fur die Zukunft vielversprechend.
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