Rotationsinstabilität der oberen Halswirbelsäule

1988 
Jahrlich werden bei der SUVA (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) ca. 3500 Patienten, die eine Verletzung der Halswirbelsaule erlitten haben, angemeldet. Etwa die Halfte der Verletzungen geht auf das Konto von Verkehrsunfallen, die restlichen resultieren aus Sportunfallen, Sturzen, Schlagen etc. 90% aller Verungluckten laufen unter der Diagnose „HWS-Distorsion“ bzw. „Weichteilverletzungen der Halswirbelsaule“. Bei 10% der Patienten wird eine Halswirbelfraktur nachgewiesen, meistens Wirbelkorper- einschlieslich Prozessus uncinatus-Frakturen, ferner Dornfortsatz-und Querfortsatzabris. Etwa ¼ der Verletzten mit Halswirbelfrakturen erleiden zugleich eine Ruckenmarksverletzung. Fur die initiale Beurteilung und fur die spatere Begutachtung stellen Patienten mit Frakturen kein groseres Problem dar. Hingegen zeigen jene Patienten, die eine sog. „harmlose Weichteilverletzung“ der Halswirbelsaule erlitten haben, laut Umfrage (Dvorak et al. 1987) einen protrahierten Verlauf. Zwar werden in der Folge nur 1,5% der Patienten mit Weichteilverletzung der Halswirbelsaule berentet, doch leidet etwa 1/3 aller Patienten auch vier bis sieben Jahre nach dem Unfall noch an behandlungsbedurftigen und moglichweise mit dem Unfall in Zusammenhang stehenden Beschwerden der Schulter-Nackenregion. Diese sind gekennzeichnet durch Zervikobrachialgien, okzipitale Kopfschmerzen, unter Belastung und Rotation der HWS auftretende Schwindelzustande sowie eine Reihe von psychischen Symptomen wie depressive Entwicklung, Herabsetzung der allgemeinen Leistungsfahigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstorungen etc.
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