Erfassung krankheitsbedingter Mangelernährung und Abbildung der Nebendiagnose Mangelernährung im DRG-System

2013 
Hintergrund: Am Universitatsklinikum Frankfurt wurde ein Konzept zum Ernahrungsmanagement als Qualitatskriterium fur Patienten, zur Kostenreduktion und Erlosoptimierung eingefuhrt. Ziel ist es, bei stationarer Aufnahme Patienten mit einem Risiko fur Mangelernahrung zu erkennen, Masnahmen einzuleiten sowie die Nebendiagnose Mangelernahrung im DRG-System abzubilden. Methoden: Das Konzept wurde durch die interdisziplinare Ernahrungskommission erarbeitet und durch den Klinikumsvorstand beschlossen. Strukturelle Voraussetzungen, wie die Implementierung der Leitlinien fur enterale und parenterale Ernahrung und des Expertenstandards Ernahrungsmanagement, Etablierung des Nutritional Risk Screenings (NRS), Einfuhrung einer elektronischen Patientenakte, Mitarbeiterschulungen sowie interne Codierrichtlinien wurden geschaffen. Fur den Zeitraum Januar 2010 bis Dezember 2011 wurde retrospektiv das Screeningverhalten, die Kosten fur den Produktverbrauch und die Anzahl der codierten Nebendiagnosen Mangelernahrung ausgewertet. Ergebnisse: 2010 wurde bei 4049 stationaren Patienten (11,8 %) das NRS durchgefuhrt, 2011 konnte die Anzahl auf 10 371 (30,2 %) erhoht werden. Bezogen auf das Klinikum hatten 2010 54,9 %, im Folgejahr 31,6 % der gescreenten Patienten ein Risiko fur Mangelernahrung. 2010 wurde bei 409 Patienten (10,5 %), 2011 bei 1180 Patienten (14,5 %) die Nebendiagnose Mangelernahrung codiert. Die Kosten fur enterale Ernahrungslosungen wurden um 17 % reduziert. Schlussfolgerungen: Das Konzept zum Ernahrungsmanagement fuhrt zu einer Verbesserung der Erkennung und Behandlung der Mangelernahrung. Es reduziert Kosten und schafft inhaltliche und strukturelle Voraussetzungen zur Abbildung der Nebendiagnose Mangelernahrung im DRG-System.
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