Allgemeinmedizin in einer universitären Notaufnahme – Konzept, Umsetzung und Evaluation

2017 
Hintergrund: Die Notaufnahmen der Krankenhauser sehen sich mit steigenden Patientenzahlen konfrontiert. Wahrend die stationaren Aufnahmequoten weitgehend konstant geblieben sind, betreffen die Zuwachse insbesondere den Anteil ambulanter Falle. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat auf diese Entwicklung reagiert, indem angestellte Allgemeinarzte zusatzlich zu den anderen Fachdisziplinen in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) eingesetzt werden. Erste Ergebnisse der Begleitevaluation liegen vor. Methode: Im Jahr 2014 wurden alle Patientenkontakte der Allgemeinarzte in der ZNA uber die Routinedaten des Krankenhausinformationssystems und einem eigens entwickeltem Dokumentationsbogen ausgewertet. Der Bogen umfasste unter anderem Fragen zur Besuchsart, vorgenommene Untersuchungen und zum Verbleib des Patienten. Ergebnisse: 2014 wurden in der ZNA der MHH 1 646 Patienten von Allgemeinarzten versorgt, es entfielen 76% auf Selbstzuweisungen und 23% auf eingewiesene Patienten. Als Behandlungsgrunde dominierten Ruckenschmerzen, gefolgt von Gastroenteritis und arterieller Hypertonie. Technische Untersuchungen und Konsile waren selten erforderlich. 81% der Patienten konnten ambulant verbleiben und erhielten meistens eine Empfehlung fur eine haus- und/oder facharztliche Weiterbehandlung. Mehrfachbesucher waren mit 58 Patienten kaum vorhanden. Schlussfolgerung: Die Versorgung ambulanter Patienten in der ZNA durch Allgemeinmediziner stellt ein vielversprechendes Konzept dar, um das steigende Patientenaufkommen zu bewaltigen. Weitere Untersuchungen, z. B. zur Diagnosesicherheit und Patientenzufriedenheit, sind erforderlich.
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