Primäre aortoduodenale Fistel als Spätkomplikation nach paraaortaler RadiatioEin Fallbericht

2014 
Primare aortoenterale Fisteln (AEF) sind sehr seltene Ursachen fur Blutungen im Bereich des Gastrointestinaltraktes. Uber 80% der Fisteln betreffen das Duodenum und sind hauptsachlich im Bereich der Pars horizontalis und der Pars ascendens lokalisiert. Die uberwiegende Mehrzahl der Fisteln entsteht durch Arrosion eines arteriosklerotischen Aortenaneurysmas. Daneben sind auch seltene Ursachen beschrieben worden, darunter die Radiatio. Wir berichten uber einen 49-jahrigen Mann mit einer primaren AEF 22 Jahre nach paraaortaler Radiatio. Der Patient entwickelte im November 1997 aus voller Gesundheit plotzlich Hamatemesis und Melaena. Die sofort durchgefuhrte auswartige Gastroduodenoskopie ergab keinen Nachweis einer konkreten Blutungsquelle. Die Blutung sistierte schlieslich spontan, jedoch kam es 6 Stunden spater zu einem erneuten massiven Blutungsereignis. Der Patient wurde daraufhin in unsere Klinik verlegt und sofort laparotomiert. Intraoperativ fand sich eine aortoduodenale Fistel im Bereich der Pars horizontalis duodeni ohne Nachweis eines Aortenaneurysmas. Die Aortenwand wurde ubernaht und das distale Duodenum reseziert. Die histologische Aufarbeitung ergab die typischen Zeichen einer radiogenen Darmwandschadigung. Der Patient ist 2 Jahre nach der Operation bei subjektivem Wohlbefinden. Dies ist der 6. Fallbericht einer primaren aortoduodenalen Fistel nach Radiotherapie in der Literatur uberhaupt.
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