Eine Telemedizinakte auf der Basis von DICOM

2008 
Ziele: Elektronische Patientenakten werden nicht nur Klinik- oder Praxis-intern, sondern auch zur Kommunikation uber Organisationsgrenzen hinweg eingesetzt und werden somit zu Telemedizinakten. Ein typisches Grundproblem dabei ist die Einbindung von DICOM-Bildern. Dieser Beitrag stellt ein System vor, das den Empfang, die Speicherung, Anzeige und den Export von DICOM-Bildern mit einer Telemedizinakte erlaubt. Methode: Die CHILI-Telemedizinakte basiert auf einer Datenbank, die auf dem DICOM-Datenmodell beruht und um generische Datenstrukturen zu einer Telemedizinakte erweitert wurde. Die Daten konnen Texte sein, aber auch multimediale Dokumente, z.B. Befunde im Word- oder PDF-Format. Die Akte ist ein webbasiertes System. Da die Anforderungen verschiedener Anwender und Anwendergruppen an eine Telemedizinakte sehr unterschiedlich sind, konnen projektspezifische Datenfelder und Eingabemasken erweitert werden. Die Daten verschiedener Projekte konnen in getrennten Mandanten eines Aktensystems zu verwalten. Es wurde ein Rechte- und Rollenkonzept entwickelt, das die Rechte eines Benutzers bis auf das einzelne Datenfeld definiert. Einzelne Rechte werden zu Rollen zusammengefasst. Dieses Konzept beinhaltet auch die pseudonymisierte Sicht auf die Daten. Nur der Benutzer mit einem Behandlungsauftrag hat die volle Sicht auf die patientenbezogenen Daten. Fur die Pseudonymisierung kann u.a. der Pseudonymisierungdienst der TMF e.V. eingesetzt werden. Ergebnis: Die Eingabe von Textdaten erfolgt in der Regel interaktiv. Bilder konnen mit dem DICOM-Protokoll zur Telemedizinakte gesendet werden – oder per File-Upload zum Server hochgeladen werden. DICOM-Bilder konnen auch in das Filesystem exportiert werden. Die Bilder werden mit dem CHILI/Java-Viewer angezeigt. Dieser Viewer ist ein Medizinprodukt der Klasse 2b und kann (mit entsprechendem Display) zur Befundung eingesetzt werden. Eine Besonderheit ist, dass der im Browser laufende Viewer auch per DICOM-Protokoll Bilder empfangen und zur Akte hochladen und Bilder direkt per DICOM-Protokoll an das eigene PACS oder Workstations weiter schicken kann. Schlussfolgerung: Das vorgestellte System kann multimediale Daten (inkl. DICOM-Bilder) multizentrisch erfassen, speichern, darstellen und exportieren. Die Kommunikation erfolgt verschlusselt uber das https-Protokoll. Firewalls sind kein Hindernis fur den Datenaustausch uber Klinikgrenzen hinweg. Auf diese Weise konnen alle am Behandlungsprozess eines Patienten Beteiligten dessen Daten sehr einfach untereinander austauschen. Korrespondierender Autor: Engelmann U Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische und Biologische Informatik, Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg E-Mail: u.engelmann@dkfz-heidelberg.de
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