Prinzipien der operativen Behandlung hochthorakaler und zervikothorakaler Kyphosen

2001 
Idiopathische hochthorakale und zervikothorakale Kyphosen treten selten auf. Haufiger sind sie als Folge spinaler Instabilitaten, so z. B. bei der Neurofibromatosis Recklinghausen, nach Serienlaminektomien, bei Tumoren, kongenitalen Veranderungen, Entzundungen und Frakturen zu beobachten. Mit zunehmendem Ausmas werden die Deformitaten durch das Auftreten neurologischer Komplikationen bis hin zur Paraparese kompliziert. Biomechanisch liegt ein ventralseitiger Knochenverlust (Fraktur, Tumor, Entzundung) oder eine dorsale Destabilisierung (Postlaminektomiekyphose) mit Fehlen der ossaren und ligamentaren Zuggurtungswirkung zugrunde, kombinierte Ursachen sind moglich. Die operative Behandlung der anatomisch ungunstigen Lokalisation setzt grose Erfahrungen voraus, die Eingriffe sind haufig im Sinne der Rekonstruktionschirurgie zu verstehen. Beim Fehlen korrigierender, konservativer Therapieverfahren ist die fruhzeitige dorsoventrale oder ventrodorsale Rekonstruktion des sagittalen Profils mit Verwendung primarstabiler Implantate erforderlich, um die Gefahr von Reoperationen zu reduzieren. Die Transplantation stabiler Knochentransplantate, z. B. der Fibula, ist Voraussetzung fur eine orthesenfreie Nachbehandlung. Eine restriktive Indikationsstellung ergibt sich beim Vorliegen von primaren und sekundaren Tumoren mit schlechter Prognose, die Restitution bestehender, neurologischer Defizite ist unsicher.
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