Modernität – Tradition – Persistenz

2010 
Wissen wurde in Kapitel 4 zur zentralen Kategorie dieser Arbeit erhoben. Jedoch sollte Wissen nicht im Kontext sozialstruktureller Bedingtheit betrachtet werden – eine Perspektive, die angesichts der Akteure, die es in die verschiedenen Fernsehsendungen geschafft haben, um den Zuschauern ihre Sicht der Dinge uber die gleichgeschlechtliche Ehe darzulegen, zweifelsohne von Interesse ware –, sondern vielmehr vor dem Hintergrund der kommunikativen, d. h, der sprachvermittelten und subjektgebundenen Konstruktion von Wirklichkeit. Die Identifikation der rational-konstitutionellen und der traditionellen Legitimati¬onsebene als Phanomenstrukturen des Diskurses lassen sich somit nicht nur als Ebenen der Legitimation eines spezifischen (Wirklichkeits-)Verstandnisses von Ehe und Familie betrachten, sondern auch als Wissensordnungen, die als Grundlage von Handeln fungieren (konnen). Die diskursanalytische Betrachtungsweise verleiht den Wissensordnungen Subjektgebundenheit: Wissensordnungen werden durch die Akteure versprachlicht und gleichzeitig durch die Anbindung an ein Thema bzw. ein gesellschaftliches Ereignis konkretisiert, auch wenn sie nicht vollkommen neu konstruiert werden. Auf diese Weise werden Ordnungsstrukturen ihrer Anonymitat entkleidet und erhalten durch ihre Interpreten ein Gesicht. Gleichzeitig geht die Identifikation der Legitimationsebenen jedoch uber das Verstandnis der subjektgebundenen Konstruktion und Organisation von Wirklichkeit hinaus, indem sich die rational-konstitutionelle und die traditionelle Legitimationsebene in die verschiedenen Facetten des amerikanischen Kulturkampfes einbetten lassen, der mit der Familienthematik eines von mehreren Konfliktfeldern besetzt.
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