Natürliche und anthropogene Bodenverdichtungen in Schleswig-Holstein: Nachweis von schädlichen Bodenveränderungen

2017 
Viele Bodentypen Schleswig-Holsteins weisen durch pedo-/geogenetische Prozesse bereits naturliche Verdichtungen im Unterboden auf. Der flachenhafte Anteil dieser naturlichen Verdichtungen liegt auf Basis der BUK S.-H. 250 unter Berucksichtigung von Leit- und Begleitboden in Schleswig-Holstein bei 43%. Durch anthropogene Bodenverdichtungen kann der Anteil, auch bei Boden ohne naturliche Verdichtungserscheinungen, entsprechend hoher liegen. Zur Erfassung des Verdichtungszustandes wurden bei 1115 Bodenleitprofilen der Datenbank des LLUR S.-H. u.a. die Luftkapazitat (LK) und gesattigte Wasserleitfahigkeit (kf) ausgewertet und im Hinblick auf kritische Grenzwerte (LK = <5 Vol.% und kf =<10 cm/d) bewertet. Es zeigte sich, dass der Verdichtungsstatus in deutlicher Abhangigkeit vom Bodentyp steht. Podsole und sandige Braunerden sind nicht bzw. kaum betroffen, wahrend beispielsweise Pararendzinen (als Resultat starker Erosion in Kuppen- und Oberhanglage) aufgrund des anstehenden Geschiebemergels einen hohen naturlichen Verdichtungsstatus aufweisen. Eine anthropogene Bodenverdichtung konnte bei Pseudogleyen und Pseudogley-Parabraunerden nachgewiesen werden. Uber ein Drittel der kf- (und ein Viertel der LK-Werte) sind in den primar wasserleitenden Sw- bzw. Sw-Al-Horizonten geringer als in den wasserstauenden Sd- bzw. Sd-Bt-Horizonten, was der Pedogenese der Bodentypen widerspricht.
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