Interaktions- und Gruppenräume: Von der Liebe und dem Gruppendenken

2020 
Am spannendsten sind noch immer jene Formen menschlicher Beziehungen, in denen sich die Akteure von Angesicht zu Angesicht begegnen. Hier wird gelebt und geliebt, getotet und gestorben. Wir nennen diese unmittelbaren Formen menschlichen Umgangs Interaktionsraum. Auch Gruppen gehoren zu unserem Interaktionsraum. Soziale Gruppen sind soziale Wirklichkeiten und sie konstruieren soziale Wirklichkeiten in eigendynamischer Weise. Eigendynamik und Selbstregulation schutzen aber nicht vor Torheiten. Gelingt es den Mitgliedern sozialaer Gruppen nicht, die selbst geschaffenen Gruppengrenzen zu offnen und mit den Gruppenumwelten (gruppenfremden Personen, anderen Gruppen und Institutionen) zu interagieren und zu kommunizieren, wachst die Gefahr von extremem Gruppendenken und zunehmenden Gruppenegoismen. Die eigene Gruppe wird auf diese Weise zum Echoraum, in dem sich die Gruppenmitglieder spiegeln und die wirkliche Wirklichkeit nicht mehr zur Kenntnis genommen wird.
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