Zigarettenrauchen und psychosoziale Arbeitsbelastungen bei Beschäftigten des mittleren Managements

1991 
In einer sozio-okonomisch und beruflich homogenen Gruppe von 163 stellvertretenden Meistern (“Vizemeistern”) eines industriellen Grossunternehmens (40–55 Jahre; 48,4±4,5) wird der Zusammenhang zwischen psychosozialen Arbeitsbelastungen und Zigarettenrauchen analysiert. Psychosoziale Arbeitsbelastungen werden anhand des Modells beruflicher Gratifikationskrisen gemessen. Die Wahrscheinlichkeit, zur Gruppe der regelmassigen Raucher zu gehoren, ist bei Vorliegen hoher Gratifikationskrisen mehr als viermal so hoch wie bei Fehlen dieser Belastungen (odds ratio nach Kontrolle des Alterseffektes: 4,34;95%CI1,50–12,54). Der Effekt bleibt auch in der hoheren Altersgruppe bestehen, obwohl der Anteil von Rauchern mit zunehmendem Alter sinkt. Innerhalb der Gruppe der Raucher gehoren zwar 50% aller Vizemeister, die unter hohen beruflichen Gratifikationskrisen leiden, zu starken Rauchern (≧20 Zigaretten pro Tag), gegenuber 28% bei den gering Belasteten, jedoch lasst sich dieser Befund aufgrund der geringen Fallzahl statistisch nicht absichern. Zusammenfassend belegen die Daten einen Zusammenhang zwischen erfahrenen, beruflichen Gratifikationskrisen und dem Risiko regelmassigen Zigarettenrauchens in einer beruflich und sozio-okonomisch homogenen Gruppe abhangig Beschaftigter des mittleren Erwachsenenalters.
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