Neurologische Komplikationen bei Infektionen mit (neuen) Enteroviren

2018 
Enterovirus(EV)-Infektionen sind haufig und betreffen insbesondere Kinder. Das Auftreten neurologischer Manifestationen ist insgesamt selten. Die Folgen einer solchen neurologischen Mitbeteiligung konnen z. T. aber sehr schwerwiegend sein. Seit 2014 kam es weltweit zu vermehrten EV-D68- und EV-71-Ausbruchen mit Zunahme neurologischer Komplikationen mit Rhombenzephalitis (EV-71) und akuter schlaffer Myelitis (EV-D68). Zunehmend ist auch eine Verbreitung in Europa mit einzelnen Fallen in Deutschland zu beobachten. Insbesondere bei Kindern gehen den neurologischen Symptomen typischerweise Prodromi mit Atemwegsinfekt oder gastrointestinalen Beschwerden voraus. In diesen Fallen sollte an eine EV-Infektion gedacht und die entsprechende Diagnostik eingeleitet werden. Neben haufig entzundlich verandertem Liquor sind insbesondere die MRT-Veranderungen wegweisend. Problematisch ist, dass haufig der Virusnachweis im Liquor nicht gelingt, sodass weitere Proben aus z. B. Stuhl oder Nasen‑/Rachenabstrichen benotigt werden. Bisher gibt es fur keine der beiden EV-Infektionen eine kausale Therapie, weshalb eine umfassende supportive Therapie von entscheidender Bedeutung ist. In Taiwan wurden Erfolge im Rahmen von Therapien mit intravenosen Immunglobulinen verzeichnet. Eine verlassliche Studie hierzu fehlt bislang jedoch.
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