Verlaufsbeobachtung bei einem Dermatomykosekranken über einen Zeitraum von 25 Jahren. Beitrag zur Diskussion über den BegrüT “Griseofulvin-Resistenz”*

2009 
Zusammenfassung: Mit der Einfuhrung von Griseofulvin ist eine vollig neue Ara in der Therapie der durch Deimatophyten verursachten Mykosen eingeleitet worden, die erstmals eine perorate Behandlung dieser Krankheitsbilder ennoglichte. Es gibt aber Mitteilungen uber Krankheitsfalle von scheinbarer Griseofulvinresistenz. Aus diesem Grande wird in der vorliegenden Arbeit der Versuch unternommen, an einem uber 25 Jahre in der gleichen Institution kontrollierten Fall einer chronischen Dermatophytose der Frage nachzugehen, ob eine echte Griseofulvinresistenz besteht oder nicht andere Grunde moglicherweise fur das Ausbleiben der Abheilung der Hauterscheinungen masgebend sind. Es erfolgt eine genaue Dokumentation des Krankheitsverlaufes, die durch zahlreiche photographische Befunde und tabellarische Aufstellungen erganzt wird. In der abschliesenden Diskussion wird dargelegt, warom es bis heute nicht gelang, ein Routineresistenztestungsverfahren fur Dermatophyten zu entwickeln und zu etablieren. Es wird auch aufgezeigt, das mit den zur Verfugung stehenden Methoden bisher keine Zunahme “griseofulvinresistenter” Pilzstamme beobachtet werden konnte. Vielmehr sind die Ursachen fur ein Versagen einer Griseofulvintherapie in Fehldiagnosen, Erregerwechseln, mangelnder Compliance, Darmresorptionsstorungen, peripheren Durchblutungsstorungen und in zum Teil noch unbekannten Veranderungen im immunologischen Apparat des Patienten zu suchen. Auserdem wird erortert, ob durch zusatzliche Infektion mit M. furfur moglicherweise eine Abheilung der durch E. floccosum bedingten Dermatose verhindert oder beeintrachtigt wurde. Unter Ketoconazol, das im letzten Teil der Krankheitsgeschichte zur Anwendung kam und auf das M. furfur sehr gut anspricht, war der Patient zumindest zeitweise symptomfrei. Ausfuhrlich wird die Problematik der Therapiekontrolle diskutiert, wobei der Fuhrung des Patienten durch den Arzt ein besonderer Stellenwert zugemessen wird. Summary: Report on a patient suffering from a chronic, disseminated tinea corporis, caused by Epidermophyton floccosum. The disease was accompanied by episodes of pityriasis versicolor. Griseofulvin had been given orally over prolonged periods, up to a total dose of 1.000 gm, but was never able to cure the dermatophytosis. Sensitivity testing showed a minimal inhibitory concentration of 1 μg/ml, thus disproving suspected griseofulvin resistance. Ketoconazole had a beneficial effect on the coexisting pityriasis versicolor and, temporarily, cleared the dermatophytosis. The authors discuss various aspects of griseofulvin resistance and other possible causes of failure of griseofulvin therapy.
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