Primäre Negativsymptomatik und Verlauf psychiatrischer Störungen

1996 
Schon vor der Ara der Negativsymptomatik war die Vorhersage von defizitaren Symptomen bei psychotischen Patienten im Einzelfall nicht moglich. Eine Zusammenfassung wichtiger Verlaufstudien findet man bei Harding (1988). Die Negativsymptomatik ist ein relativ neues Gebiet zur Erforschung von schizophrenen Defiziten und erweckte durch Operationalisierung und Quantifizierbarheit neue Hoffnung auf diesem Gebiet. Die Zusammenhange zwischen Positiv- und Negativsympotmatik haben zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen und bleiben ein umstrittenes Gebiet (Fenton et al. 1991). Langschnittuntersuchungen konzentrierten sich bislang vorwiegend auf den Beginn der Symptomatik (Pfohl et al. 1982), ihre Verlaufsart (Gerbaldo et al. 1995), ihre Pravalenz (McCreadi et al. 1989) oder ihre Stabilitat (Marneros et al. 1995) wahrend der letzten 10 Tage (Harvey et al. 1984) 7, 2 oder 5 Jahre. Die Minussymptomatik ist als fluktuierend (Wing und Brown 1970), zunehmend (Biehl et al. 1989), oder abnehmend (Pogue-Geile et al. 1985) beschrieben worden. Andere Studien berichten uber keine Assoziation zwischen positiver und Defizitsymptomatik (Fenton et al. 1994), Dauer der Storung, Hostitalisierungsdauer oder Episodendauer (Kay 1989). Trotzdem wurde der Gesamtdauer der psychotischen Symptomatik bislang wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Die potentielle Rolle solcher Studien wurde bereits betont (Carpenter et al. 1988). Der Zusammenhang zwischen der Dauer der psychotischen Symptomatik, der Episodenzahl, und des Defizitsyndroms wurde von uns funf Jahre nach Entlassung untersucht.
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