Wohnungs-, Bildungs- und Familienpolitik sollten im Sinne eines "sozialen Risikomanagements" verändert werden
2000
Das DIW beginnt mit diesem Wochenbericht eine regelmasige Berichterstattung uber aktuelle sozialpolitische Probleme und deren Bewertung. Sozialpolitische Reformvorhaben werden dabei sowohl im Hinblick auf die Ziele der Sozialpolitik selbst als auch im Hinblick auf andere Ziele, insbesondere wirtschaftspolitische, untersucht. Der Blick soll uber die Sozialpolitik im herkommlichen Sinn hinaus auf alle Masnahmen des "Managements sozialer Risiken" gerichtet werden. Das DIW halt grundsatzlich diesen von der Weltbank gepragten Begriff fur sinnvoller als den herkommlichen Begriff der Sozialpolitik. Soziales Risikomanagement bringt zum Ausdruck, dass es um Entscheidungen geht, die in einer von Gefahren gepragten Welt im Interesse der gesamten Bevolkerung liegen und nicht nur - wie Sozialpolitik suggeriert - im Interesse bestimmter besonders bedurftiger Gruppen der Bevolkerung, denen durch "soziale Umverteilung" geholfen werden muss. Im hier vorgelegten ersten Bericht dieser Reihe werden Themen angesprochen, die nicht im Rampenlicht der sozial- und gesellschaftspolitischen Diskussionen stehen: Familienpolitik, Wohnungspolitik und Schulpolitik. In allen drei Politikbereichen birgt die traditionelle Objektsubventionierung der Anbieter Probleme. Es wird diskutiert, ob und wieweit die Objektforderung langfristig zumindest teilweise durch mehr Subjektsubventionierung ersetzt werden sollte, die den Nachfragern zu flexibel einsetzbarer Kaufkraft verhilft. Kurzfristig sind kleinere Reformen sinnvoll und - bei einer umfassenden Politik - auch finanzierbar.
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