41-jährige Patientin mit ST-Hebungsinfarkt und multiplen arteriellen Embolien

2010 
Eine 41-jahrige Patientin kommt mit ausgepragtem thorakalem Druckgefuhl in die Notaufnahme. Zusatzlich bestehen seit 5 Wochen Schmerzen in beiden Beinen sowie ein Gewichtsverlust von insgesamt 5 kg in den letzten 10 Tagen. Das EKG zeigt einen anterioren ST-Streckenhebungsinfarkt. In der sofort durchgefuhrten Koronarangiographie wurde eine relevante koronare Herzkrankheit ausgeschlossen, jedoch eine Vorderwandakinesie mit Thrombus nachgewiesen. Bei im Verlauf deutlich ansteigenden Herzenzymen wurde eine passagere Koronarthrombose als Infarktursache vermutet. Die zusatzliche Diagnostik zeigte multiple arterielle Gefasverschlusse in Milz und Unterschenkelarterien. Trotz einer typischen Risikokonstellation (Rauchen, Fettstoffwechselstorung, hormonelle Kontrazeption) erfolgte die Suche nach einer ursachlichen Grundkrankheit. Der Urinstatus gab den entscheidenden Hinweis auf das Vorliegen eines nephrotischen Syndroms. Mittels Nierenbiopsie konnte eine Minimal-change-Glomerulopathie nachgewiesen werden, welche die Hyperkoagulabilitat erklaren konnte. Mit einer systemischen Steroidtherapie war eine rasche Remission zu erzielen. Im Rahmen der Abklarung des akuten Koronarsyndroms mussen insbesondere bei normalen Koronargefasen seltene, aber gut behandelbare Ursachen bedacht und sicher ausgeschlossen werden.
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