Arbeitsbezogener Stress und Geschlechtsidentität: Ein Studienprotokoll

2021 
Die steigende Pravalenz psychischer Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten wird u. a. in Verbindung mit erhohtem beruflichem Stress gesehen. Dabei zeigen Untersuchungen stets hohere Werte fur Stress und Burnout bei Frauen als bei Mannern, das biologische Geschlecht tragt jedoch nur wenig zur Varianzaufklarung der Werte bei. Die geplante Studie soll einen Beitrag zur Ursachenforschung leisten. Es werden die Effekte der Person-Umwelt-Passung in Feminitat und Maskulinitat auf subjektive Burnout-Werte, psychosomatische Beschwerden, Steroidwerte in Haarproben als biologische Langzeitstress-Marker sowie auf Arbeitsengagement unter Berucksichtigung von Arbeitsplatzbedingungen untersucht. Im Beitrag wird die geplante Untersuchung vorgestellt. Fur die Studie werden 411 Beschaftigte eines medizinischen Dienstleistungsunternehmens zur Befragung eingeladen und konnen Haarproben fur eine Steroid-Analyse abgeben. Durch Selbstauskunftsskalen werden individuelle und arbeitsplatzbezogene Feminitats- und Maskulinitatswerte, Arbeitsplatzbedingungen, Burnout-Symptome, psychosomatische Beschwerden und Arbeitsengagement erfasst. Die Operationalisierung der Person-Umwelt-Passung erfolgt durch die Subtraktion der Feminitats- und Maskulinitatswerte des Arbeitsumfeldes von den entsprechenden individuellen Werten. In den Haarproben werden mittels Flussigkeitschromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) die Werte fur Cortisol, Cortison, Dehydroepiandrosteron (DHEA), Testosteron und Progesteron ermittelt. Die Effekte der Feminitat und Maskulinitat als arbeitsplatzbezogene Person-Umwelt-Passung sollen als Pradiktoren fur arbeitsbezogenen Stress untersucht werden, um zu uberprufen, ob diese sinnvollere Erklarungen als Geschlechtsgruppen-Erfassung bieten.
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