Erster Evaluationsbericht zumÖsterreichischen Brustkrebsfrüherkennungsprogramm: Evaluationsbericht für die Jahre 2014 und 2015

2017 
Am 5. April 2017 wurden die Ergebnisse des ersten Evaluationsberichts zum Osterreichischen Brustkrebs-Fruherkennungsprogramm vorgestellt. Der Bericht zeigt, dass die Qualitat der Untersuchungen seit der Einfuhrung des strukturierten Programmes durch eine Vielzahl an Masnahmen gesteigert werden konnte. Mehr als die Halfte der teilnehmenden Frauen ging bereits kurz nach Erhalt des Einladungsbriefes der Sozialversicherung zur Untersuchung. Die Teilnahmerate liegt zum Evaluierungszeitpunkt in einem zu erwartenden Bereich. Optimierungsbedarf besteht noch bei der Dokumentation von Abklarungsuntersuchungen, der sogenannten "Assessment-Dokumentation". Der Evaluationsbericht enthalt Empfehlungen fur die weitere Programmentwicklung. Beschrieben werden unter anderem die Themen Qualitatssicherung, Datenqualitat und Datenschutz, Teilnahmestatistiken, Versorgungsraten und Befundergebnisse, Datenstand der Abklarungsuntersuchungen und Qualitatsindikatoren. Auch die fur eine informierte Entscheidungsfindung wichtigen Punkte der Offentlichkeitsarbeit und Bevolkerungsinformation wurde ausfuhrlich analysiert. Hintergrund Das systematische und qualitatsgesicherte osterreichische Brustkrebs-Fruherkennungsprogramm auf Basis europaischer Leitlinien startete im Janner 2014 mit dem Versand der ersten Einladungen an die Zielgruppe. Als wissenschaftliche Grundlage fur das Programm wurde von der GOG in den Jahren 2009 bis 2011 ein Qualitatsstandard gemas Gesundheitsqualitatsgesetz erarbeitet (bullet_pfeil.gif Qualitatsstandard zum Programm Brustkrebs-Fruherkennung (2012)). Im Rahmen der Umsetzung des nationalen Brustkrebs-Fruherkennungsprogramms ist die GOG fur die Evaluierung verantwortlich. Fruherkennungsmasnahmen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie an einer augenscheinlich gesunden Population durchgefuhrt werden. Als Ziele definiert sind die Fruherkennung von Karzinomen in einem nicht-invasiven bzw. metastasefreien Stadium und dadurch verbesserte Heilungschancen sowie eine dadurch begrundete mittel- bis langfristige Abnahme der Mortalitat durch Brustkrebs. Es konnen jedoch unerwunschte Nebeneffekte wie Uberdiagnostik, Ubertherapie oder Fehlbefundungen auftreten, die im Sinne der Darstellung einer Nutzen-Schaden-Bilanz ebenso wie die Erreichung der Ziele im Zuge einer Programmevaluierung gemessen werden. Die Basis der Evaluierung bildet eine umfangreiche und sektorenubergreifende Dokumentation aller Schritte innerhalb des Programms, von der Screeninguntersuchung uber die Abklarung auffalliger Befunde bis zur pathologischen Befundung von entnommenen Gewebeproben sowie der Tumorcharakteristika. Die notwendigen Datenfelder und die daraus zu berechnenden Evaluierungs-Indikatoren basieren teilweise auf Vorgaben europaischer Leitlinien und wurden im Sinne eines gemeinsamen inhaltlichen Verstandnisses mit den betreffenden Fachgruppen der osterreichischen Arztekammer, den wissenschaftlichen Fachgesellschaften sowie mit allen weiteren an der Evaluierung beteiligten Organisationen abgestimmt. Weitere Schwerpunkte der Evaluierung widmen sich der Informationsqualitat fur eine informierte Teilnahmeentscheidung, Veranderungen bzw. Verbesserungen in der Fruherkennungs-Inanspruchnahme sowie diversen internationalen Kooperationen.
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