Bakterielle sexuell übertragbare Infektionen

2019 
: Bakterielle sexuell ubertragbare Infektionen (STI) zeigen seit Jahren weltweit eine deutliche Zunahme. In Deutschland wird diese Tatsache durch steigende Meldezahlen fur Syphilis bestatigt. Auch fur die nicht meldepflichtigen STI Gonorrhoe, Chlamydia-trachomatis- und Mycoplasma-genitalium-Infektionen wird eine zunehmende Inzidenz beobachtet. Entscheidend fur die Weiterverbreitung ist, dass das breite klinische Spektrum, welches neben Urogenitalsitus auch Pharynx und Rektum einbezieht, durch eine hohe Zahl asymptomatischer Verlaufe erganzt wird. Neue Real-Time-Multiplex-Diagnostikverfahren ermoglichen einen schnellen und gezielten Nachweis von STI-Erregern. Die haufigste bakterielle STI ist die urogenitale Chlamydieninfektion mit den Serovaren D-K, die besonders bei jungen Erwachsenen auftritt. Einer Chlamydien-Proktitis kann eine Infektion mit L-Serovaren und damit eine Lymphogranuloma-venereum (LGV)-Infektion zugrunde liegen. Neisseria (N.) gonorrhoeae zeigte in den letzten Jahren eine starke Resistenzentwicklung mit Ausbildung von Einzel- und Multiresistenzen gegenuber bisher gangigen Antibiotika. Daher ist fur N. gonorrhoeae zusatzlich zum nucleic acid amplification test (NAAT) eine kulturelle Empfindlichkeitstestung durchzufuhren. Auch fur Mycoplasma genitalium sind Resistenzentwicklungen bekannt, die eine Therapie erschweren konnen.
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