Kollaboratives Forschen und Wissen für die Öffentlichkeit: Gesellschaftliche Interventionen der Medizinethnologie

2019 
In diesem Beitrag zeigen wir, dass eine intervenierende Medizinethnologie, die die Beziehung zwischen Hochschulen und gesellschaftlicher Praxis als Kontinuum und nicht als Gegensatz begreift, sowohl mit Blick auf ihren inhaltlichen Beitrag als auch in Bezug auf ihre strukturellen Rahmenbedingungen betrachtet werden muss. Zunachst geben wir einen Uberblick uber den Stand der „offentlichen“ oder „engagierten“ Medizinethnologie und legen dar, in welchen Bereichen Medizinethnolog*innen heute praktisch tatig sind. Der Hauptteil des Beitrags richtet den Fokus sodann auf die Hochschulen selbst und verdeutlicht den Beitrag einer „theorieinformierten Praxis in der Medizinethnologie“ zur gesellschaftlichen Offentlichkeit mit Blick auf zwei Beispiele: 1. Das „Stadteillabor“ an der Hochschule fur Gesundheit in Bochum, das Anwohner*innen, Gefluchtete und Studierende in der Gesundheits forderung zusammenbringt; und 2. den seit 2014 bestehenden „Blog Medizinethnologie“ der Arbeitsgruppe Medical Anthropology in der Deutschen Gesellschaft fur Sozial- und Kulturanthropologie e. V. Der Text eruiert abschliesend, welche Impulse diese Beispiele im Hinblick auf die offentliche Positionierung der (Medizin-)Ethnologie im deutschsprachigen Raum insgesamt setzen konnen. Insbesondere betrachten wir dabei, welche Rolle die Lehre in diesem Zusammenhang einnimmt und inwiefern durch diese bereits Studierende ethnologischer und interdisziplinar-gesundheitswissenschaftlicher Studiengange in verschiedene Formen der praktizierenden Medizinethnologie einbezogen werden konnen.
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