Blutungsrisiko und Blutungsnotfälle unter Rivaroxaban

2012 
Rivaroxaban ist zugelassen zur Thromboseprophylaxe nach elektivem Huft- und Kniegelenkersatz, zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern und zur Therapie der tiefen Venenthrombose. Ein Monitoring der gerinnungshemmenden Wirkung ist in der klinischen Routine nicht notig, bei lebensbedrohlichen Blutungen oder Notoperationen kann jedoch die mit einem empfindlichen Reagenz gemessene Thromboplastinzeit erste Informationen liefern. Quantitative Aussagen zu Plasmakonzentration sind uber Anti-FXa-Assays moglich. Bei Elektiveingriffen unter Langzeitantikoagulation mit Rivaroxaban ist zur Normalisierung des Blutungsrisikos bei normaler Nieren- und Leberfunktion ein Absetzen von Rivaroxaban 20 bis 30 Stunden vor der Operation ausreichend, ein langerer Abstand sollte bei eingeschrankter Nieren- und Leberfunktion sowie bei hohem Lebensalter erwogen werden. Empfehlungen: Bei aus klinischer Sicht leichten Blutungen ist ein passageres Absetzen von Rivaroxaban anzuraten, bei mittelschweren bis schweren Blutungen eine begrenzte chirurgische bzw. interventionelle Versorgung. Weitere Masnahmen wie die Gabe von Blutprodukten oder Tranexamsaure konnen indiziert sein. Vital bedrohliche Blutungen erfordern neben Masnahmen zur hamodynamischen Stabilisierung ein umfassendes Hamostasemanagement sowie die Anwendung von PPSB.
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