Friedensprozess ohne Ende - am Ende ohne Frieden? : Zur Verhandlung des Bürgerkrieges auf Sri Lanka
2003
Spatestens seit den Anschlagen auf Bali, die Hunderte Menschen – hauptsachlich Touristen aus Industrielandern – das Leben kosteten, wird gern auf die Gefahren hingewiesen, die von fundamentalistischen und terroristischen Gruppierungen in Sud- und Sudostasien ausgehen. Dabei werden die Auseinandersetzungen oft stark vereinfacht wahrgenommen. Tatsachlich sind die innergesellschaftlichen Konflikte komplexer und lassen sich nicht auf das Schema „bose Terroristen vs. gute Staaten“ reduzieren.
Auf Sri Lanka schwelt seit Jahrzehnten ein Konflikt, der schlieslich 1983 in einen offenen Burgerkrieg ubergegangen ist. Derzeit verhandeln die Konfliktparteien der singhalesischen Regierung und die Guerilla der tamilischen Bevolkerungsgruppe „Tamil Tigers“ erneut miteinander, unterstutzt durch die Mediation Norwegens. Hoffnungen, dass die Verhandlungen bei diesem Versuch erfolgreich sein werden, nahren sich aus der Veranderung des Verhandlungsstils und der begleitenden Umstande. Zum einen geht nun dem Verhandlungsbeginn eine Waffenruhe voraus, zum anderen treten beide Seiten als gleichberechtigte und legitime Gesprachspartner auf, die mit internationaler Unterstutzung gemeinsam Plane zur Konfliktlosung erarbeiten. Mirjam Weiberg analysiert die laufenden Verhandlungen und kontrastiert sie mit fruheren, fehlgeschlagenen Versuchen.
Dieses Mal bestehen realistische Chancen, dass die alten Konfliktparteien Frieden schliesen, zumal von allen Seiten Kompromissbereitschaft signalisiert wird. Allerdings werden noch weit mehr Anstrengungen notig sein, einen dauerhaften Frieden herbeizufuhren, denn die nachsten „Verlierer“ der neuen Ordnungen und die zukunftigen Konfliktlinien stehen schon heute fest.
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