Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen deutscher Assistenzärztinnen und -ärzte in internistischer Weiterbildung: eine zweite bundesweite Befragung durch die Nachwuchsgruppen von DGIM und BDI

2018 
Hintergrund  Die Zeit der arztlichen Weiterbildung ist der Grundstein fur die Karriereentwicklung junger Internisten und fur die Aufrechthaltung einer hochwertigen arztlichen Versorgung. Bereits 2014 haben die Nachwuchsgruppen der Deutschen Gesellschaft fur Innere Medizin (DGIM) und des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI) eine Befragung ihrer jungen Mitglieder durchgefuhrt und wesentliche Konfliktfelder beschrieben. Mit dieser uberarbeiteten Folgeuntersuchung soll ein aktualisiertes Abbild der Konflikte im Arbeitsleben junger Arzte erstellt und eine Verlaufsbeurteilung ermoglicht werden. Ein neuer Schwerpunkt ist das Spannungsfeld von Beruf und Familie. Methoden  Ende 2016 wurde eine webbasierte Befragung aller bei DGIM und BDI organisierten Weiterbildungsassistenten durchgefuhrt. Dafur wurde der Fragebogen von 2014 modifiziert und um Items zur Untersuchung des Spannungsfeldes von Familie und Beruf erganzt. Zusatzlich wurde erneut das Modell beruflicher Gratifikationskrisen eingesetzt. Ergebnisse  Insgesamt konnten 1587 Fragebogen ausgewertet werden. Im Vergleich zu 2014 ergeben sich keine wesentlichen Anderungen. Die psychosoziale Arbeitsbelastung unter den Teilnehmern ist weiterhin sehr hoch. Ein strukturiertes Weiterbildungscurriculum und qualitativ hochwertige Weiterbildungsgesprache sind mit einer geringeren Auspragung psychosozialer Arbeitsbelastung und einer hoheren Zufriedenheit im Beruf assoziiert. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird von der Mehrheit der Teilnehmer mit Kind(ern) als unzureichend empfunden. Das betrifft insbesondere Frauen. Schlussfolgerung  Auf Basis dieser Befragung bestehen weiterhin gravierende und System-relevante Belastungen im Arbeitsleben junger Arzte in internistischer Weiterbildung, die Anpassungen der Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen dringlich erfordern. Insbesondere das Potenzial von Frauen in der Medizin muss uber eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Zukunft starker genutzt werden.
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