Psychiatrie im Nationalsozialismus
2015
Eine Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus (NS) umfasst ein breites Spektrum an Themen. Sie schliest die Verbrechen an psychisch Kranken und Behinderten ebenso ein wie die Ausgrenzung und Verfolgung judischer oder politisch unliebsamer Kollegen. Und zugleich wirft sie die Frage nach Tatern und Motiven auf und wie es zu diesen massiven Grenzuberschreitungen kommen konnte. Der Schwerpunkt der folgenden Uberlegungen soll auf den Kranken- und Behindertenmorden liegen. Vor dem Hintergrund einer eugenisch motivierten und auf Kosten-Nutzen-Abwagung und somit Ausgrenzung ausgerichteten Gesundheits- und Gesellschaftspolitik wurden zwischen 1934 und 1945 mehrere hunderttausend chronisch Kranke und Behinderte Opfer von Zwangssterilisationen, medizinischen Versuchen sowie der systematischen Totung im Rahmen des „Euthanasie“-Komplexes. Neben der Darlegung von Struktur und Genese dieser Masnahmen soll im Ansatz der Frage nachgegangen werden, warum so viele Arzte ihre Aufgaben ganz bewusst in den Dienst der NS-Gesundheitspolitik stellten.
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