Der Einfluss der beruflichen Geschlechtersegregation und beruflicher Arbeitszeitarrangements auf Teilzeitarbeit: Gleiche Übergangsbedingungen für Frauen und Männer? [The Influence of Occupational Sex Segregation and Occupational Working Time Arrangements on Part-time Work: Equal Opportunities for Women and Men?]

2020 
Teilzeitarbeit gilt in Deutschland als ein wichtiges Instrument fur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bisherige Erklarungen von Teilzeitarbeit fokussieren vorrangig auf Frauen und diskutieren individuelle, haushaltsbezogene und institutionelle Faktoren. Manner sowie berufsstrukturelle Einflussfaktoren auf Teilzeitarbeit wurden bislang jedoch kaum adressiert. In diesem Beitrag untersuchen wir daher die Bedeutung von Berufsmerkmalen fur Ubergange von Vollzeit- in Teilzeitbeschaftigung von Frauen und Mannern zwischen 1992 und 2015 in Deutschland. Im Fokus steht die Frage, inwiefern die berufliche Geschlechtersegregation und berufliche Arbeitszeitarrangements als Rahmenbedingungen den Ubergang in Teilzeit erklaren konnen und ob sie geschlechterdifferente Effekte aufweisen. Unsere theoretischen Uberlegungen basieren auf Krugers Institutionenansatz und Ackers Ansatz der Gendered Organizations. Fur die Analysen werden Daten des Nationalen Bildungspanels (Startkohorte 6) mit aggregierten beruflichen Merkmalen, basierend auf dem Mikrozensus, kombiniert. Die Ergebnisse der Cox Proportional Hazard-Modelle zeigen, dass weniger die berufliche Geschlechtersegregation, sondern vor allem berufliche Arbeitszeitarrangements Ubergange in Teilzeit beeinflussen, allerdings auf geschlechterdifferenzierte Weise. Wahrend die Vielarbeitsnorm in Berufen, gemessen an Vollzeitarbeit und Uberstunden, Teilzeitarbeit fur Manner verhindert, gehen Frauen unter diesen Rahmenbedingungen haufiger in Teilzeit uber.
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