Psychotherapeutische und psychosoziale Interventionen bei Krebs

2015 
Psychoonkologische Unterstutzung bei der Krankheitsbewaltigung steht heute jedem Krebspatienten und seinen Angehorigen zu. Die Bedarfsschatzungen sind inzwischen gut belegt und auch fur die Wirksamkeit der wichtigsten psychotherapeutischen Interventionen besteht empirische Evidenz. Die Umsetzung in der Versorgungsrealitat ist jedoch nach wie vor mit vielen Schwierigkeiten behaftet. Dies liegt zum einen an den komplizierten, unterschiedlichen und interdisziplinaren Versorgungsstrukturen und zum anderen an der Identifikation der bedurftigen und motivierten Patienten. Empfohlen wird, in jedem Einzelfall eine gezielte Belastungsdiagnostik durchzufuhren („distress screening“). Das Vorliegen einer psychiatrischen Diagnose ist kein hinreichendes Kriterium. Die wichtigsten Interventionen lassen sich auf einem Spektrum von Informationsvermittlung und Beratung bis hin zur psychoonkologischen Psychotherapie darstellen. Was die Psychotherapie im engeren Sinne betrifft, so haben sich sowohl tiefenpsychologische Ansatze (supportiv-expressive Therapie) bewahrt als auch kognitiv-behaviorale. Zunehmend an Bedeutung gewinnen manualisierte, zeitlich begrenzte (ca. 10 h Dauer) Interventionen, die sich auf spezielle Problembereiche beziehen, z. B. Progredienzangst oder auch Ansatze im Bereich der Palliativmedizin.
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