Cytochrom-P450-Enzyme und ihre Bedeutung für Medikamenteninteraktionen

2002 
Durch gleichzeitige Behandlung mit zwei oder mehr Medikamenten konnen unerwunschte Arzneimittelwirkungen infolge von Interaktionen auftreten. Die meisten Medikamenteninteraktionen sind pharmakokinetischer und/oder pharmakodynamischer Natur. Zwar kann jedes Gewebe Arzneimittel metabolisieren, jedoch ist die Leber als das zentrale Organ des Medikamentenstoffwechsels und das uberwiegend hier lokalisierte Cytochrom-P450-Enzymsystem fur zahlreiche Medikamenteninteraktionen verantwortlich. Die Kenntnis der in Frage kommenden Mechanismen sowie der Substanzen, bei denen die Moglichkeit einer Interaktion besteht, sind von Bedeutung, um potienziell lebensbedrohliche Zwischenfalle zu vermeiden. In dieser Ubersicht werden die pharmakologischen Grundlagen der Medikamenteninteraktionen und die Rolle des Cytochrom-P450 in diesem Zusammenhang besprochen. Haufig in Anasthesie und Intensivmedizin verwendete Substanzen wie Benzodiazepine, Opiate, antihypertensiv und antiarrhythmisch wirksame Substanzen, Antibiotika und Antimykotika, Antiemetika, Histamin-Rezeptor-Antagonisten, Theophyllin und Paracetamol werden berucksichtigt. Grundsatzlich sind Medikamenteninteraktionen vorhersehbar, wenn der Stoffwechselweg der beteiligten Substanzen und die individuelle Enzymaktivitat bekannt sind. Leider fehlen bis heute praktikable Methoden, um in der klinischen Routine die auserordentlich variable Enzymaktivitat des Cytochrom-P450-Systems zu bestimmen.
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