Wie Patienten Wickelanwendungen (ein)schätzen: Ergebnisse einer Umfrage in einem anthroposophischen Akutspital
2012
Hintergrund: Wickelanwendungen bilden einen festen Bestandteil in der anthroposophischen Medizin und Pflege. Einerseits sollen sie zur Linderung akuter wie chronischer Beschwerden und andererseits zur gezielten Unterstutzung von Medikamentenwirkung und Therapien beitragen. Patienten und Methode: Zwischen April 2008 und Februar 2009 wurden an alle stationar behandelten Patienten nach deren Spitalaustritt insgesamt 900 Fragebogen zur Anwendung von Wickeln versendet. Von diesen wurden 394 Fragebogen retourniert (44%), davon 233 von Patienten, die mindestens einmal wahrend ihres Spitalaufenthalts eine Wickelanwendung bekommen hatten (59%). 221 Patienten waren volljahrig und gaben an, die Wickelwirkung bewerten zu konnen; die Angaben dieser Gruppe wurden fur die vorliegende Auswertung verwendet. Ergebnisse: 70% der Patienten nahmen eine deutliche oder sehr deutliche Verbesserung ihres Zustands wahr, die sie den Wickeln zuschrieben. In 71% der Falle war diese Verbesserung kurzfristig (fur den Moment oder fur den Tag). Die Mehrheit der Patienten konnte sich durch die Wickel erholen: Fur 33% war die Erholung deutlich, fur 36% gut, fur 16% hervorragend. Der Erfolg der Wickel, der durch vier verschiedene, sich erganzende und untermauernde Fragen erfasst wurde, wurde von 30% der Patienten als deutlich, von 30% als hoch und von 16% als sehr hoch eingestuft. Bei kritischerem Gesundheitszustand wurde die Wickelwirkung als etwas weniger erfolgreich eingeschatzt. Die Frauenpopulation – am starksten die Patientinnen, die aufgrund einer Mutterschaft das Spital aufsuchten – schatzte die Wickelwirkung tendenziell positiver ein als die Mannerpopulation. Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigt die hier beschriebene Umfrage auf, dass die Mehrheit der Patienten eine hohe Wirksamkeit der Wickel wahrgenommen hat.
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