Kohlenhydratzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten
2012
Der relative Anteil ernahrungsmitbedingter Krankheiten an der Krankheitslast der
Bevolkerung und den Ausgaben im Gesundheitssystem hat in den letzten Jahrzehnten
kontinuierlich zugenommen. Damit wachst die Herausforderung, die Moglichkeiten
zur Primarpravention von Adipositas, Stoffwechsel- und
Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Krebs starker zu beachten und zu nutzen. In der
vorliegenden evidenzbasierten Leitlinie der Deutschen Gesellschaft fur Ernahrung
e. V. (DGE) wurde die Bedeutung der Kohlenhydratzufuhr fur die Primarpravention
dieser Krankheiten systematisch bewertet. Die Hauptergebnisse waren, dass ein
hoher Konsum zuckergesuster Getranke das Risiko fur Adipositas und Diabetes
mellitus Typ 2 mit wahrscheinlicher Evidenz erhoht, wahrend ein hoher Verzehr
von Ballaststoffen, vornehmlich aus Getreideprodukten, bzw. von
Vollkornprodukten das Risiko fur Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2,
Dyslipoproteinamie, Hypertonie, koronare Herzkrankheit und kolorektales Karzinom
mit wahrscheinlicher bzw. uberzeugender Evidenz senkt. Daraus lassen sich
praktische Konsequenzen fur die aktuellen Ernahrungsempfehlungen ableiten.
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