Liebe und/als Allegorie. Das Hohelied und seine Deutung in Umberto Ecos Der Name der Rose

2017 
Wenn dieser Band den Titel Sprachen des Unsagbaren tragt, und wenn er, wie der Untertitel ankundigt, das »Verhaltnis von Theologie und Gegenwartsliteratur« zum Thema haben soll, dann ist dies eine interessante Ausgangslage fur meine folgenden Uberlegungen zur Rezeption des Hohenliedes (Hld) in Umberto Ecos Roman Der Name der Rose (1980). Denn der Titel des vorliegenden Bandes setzt zweierlei voraus: Erstens, dass es, was keineswegs selbstverstandlich ist, Sprachen des Unsagbaren gibt. Dies wirft ein uraltes sprachtheoretisches Problem auf: Was ist eine Sprache, die nicht ›gesagt‹ werden kann? Ist eine solche Sprache uberhaupt als Sprache zu klassifizieren? Die zweite zumindest implizite Voraussetzung ist, dass zwischen Theologie und Literatur ein Zusammenhang besteht, was ebenfalls nicht selbstverstandlich ist. Interessanterweise versucht dieser Band nicht, einen Zusammenhang zwischen Religion und Literatur zu konstruieren – diese Formel ist im Zuge des (ob zu Recht oder Unrecht) so genannten religious turn in den jungsten Dekaden geradezu ein Allgemeinplatz geworden, und es gibt zahllose Studien, die sich mit religiosen Motiven in literarischen Texten auseinandersetzen. Stattdessen ist im Titel des vorliegenden Bandes ausdrucklich die Rede von einem Verhaltnis zwischen der Theologie und der Literatur.
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