(Vor-)Sichtung und elektronische Betroffenenerfassung bei einem Massenanfall von Verletzten

2011 
Ausgangslage Die Patientenversorgung in Grosschadensereignissen mit einer grosen Anzahl von Verletzten oder Erkrankten sowie anderen Geschadigten oder Betroffenen und/oder erheblichen Sachschaden (DIN 13050) und Katastrophen, das uber das Grosschadensereignis hinausgehende Ereignis mit einer wesentlichen Zerstorung oder Schadigung der ortlichen Infrastruktur, das im Rahmen der medizinischen Versorgung mit den Mitteln und Einsatzstrukturen des Rettungsdienstes alleine nicht bewaltigt werden kann (DIN 13050), stellt grose Herausforderungen an den Rettungsdienst, die Kommunikation und die technische Unterstutzung. Die Versorgung von vielen Verletzten erfordert eine funktionierende Versorgungskette, bestehend aus Patientenablage, Behandlungsplatz, Transport sowie Krankenhauser und Kliniken. Die Koordination und Entscheidungen werden von der Ortlichen Einsatzleitung/Sanitatseinsatzleitung, der/den Rettungsleitstellen, und (wenn notwendig) der Fuhrungsgruppe Katastrophenschutz getroffen. Einen Grosschadensfall abzuarbeiten bedeutet, sich mit einem Ereignis konfrontiert zu sehen, bei dem so viele Menschen verletzt oder betroffen sind, dass die zur Verfugung stehende Regelversorgung nicht mehr ausreicht, von der Individualversorgung auf Versorgung eines Massenanfalls von Verletzten umgestellt werden muss, die Kommunikationsanforderungen massiv ansteigen, die (Kommunikations-) Infrastruktur uberlastet, zerstort oder nicht vorhanden sein kann, das Schadensgebiet nicht ortlich eng eingrenzbar ist, ein langerer Zeitraum fur die rettungsdienstliche Versorgung eingeplant werden muss, die Mitarbeiter des Rettungsdienstes mit stressreichen Situationen konfrontiert werden und priorisierende Entscheidungen (Patienten, Ressourcen und Masnahmen) notwendig werden. Eine Grosschadenslage bzw. ein Katastrophengeschehen stellt eine komplexe Situation dar, die hohe und unterschiedliche Anforderungen an die Menschen und die Technik stellt. Einsatzkrafte sind mit sich dynamisch entwickelnden Situationen konfrontiert. Die taktischstrategischen Entscheidungen mussen dementsprechend getroffen werden. Vor Ort sind meist mehrere Fachdienste aber auch Rettungsorganisationen (oft aus verschiedenen Leitstellenbereichen) in Einsatzabschnitten tatig, die koordiniert und angewiesen werden mussen. Ein zeitnaher Situationsuberblick ist von entscheidender Bedeutung fur effizientes Krisenund Katastrophenmanagement.
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